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Lesermeinung: Kinderspielplätze

„Kinder unerwünscht“ vom 1.8.

„Kinder unerwünscht“ vom 1.8.2014

Die Leserbriefe zum Thema zeigen, dass eine breite, aber auch differenzierte Debatte angestoßen ist, darüber, wie in dieser Stadt mit der Versorgung der neuen Wohngebiete mit wohnortnahen Spielangeboten für Kinder derzeit umgegangen wird und zukünftig umgegangen werden sollte. Noch wird aber zu verengt auf den Menschen vor Ort fokussiert. Oberflächige Kategorien wie Kinderfeinde oder Kinderfreunde helfen nicht weiter. Tatsächlich hat die Potsdamer Stadtplanung, der Denkmalschutz sowie die ProPotsdam den vorliegenden Zwist mitzuverantworten: Die Verwaltung hat einen B-Plan vorgelegt, der ein für Anwohner unverträglich hohes Maß baulicher Dichte inmitten der historischen Anlage zulässt. In die knappen Abstandsflächen zwischen Neubauten noch einen Kinderspielplatz zu bauen, das musste schiefgehen. Alte Menschen und Kinder haben soziale Bedürfnisse, die die Stadtplanung deutlicher in den Blick nehmen muß. Es den privaten Bauherren zu überlassen, darüber zu entscheiden, wer spielen darf und wer nicht, ist eine Kapitulation vor den infrastrukturellen Herausforderungen der wachsenden Stadt. Zusammen spielen der Kinder bedeutet auch, ihnen Gelegenheit zu geben, gelingendes Sozialverhalten zu trainieren. Das darf nicht zur Disposition privater Interessen oder kinderentwöhnter Zeitgenossen stehen, es ist eine Aufgabe der städtischen Daseinsfürsorge. In Potsdam gibt es eine Bettensteuer. Sollten wir eine „Kindersteuer“ einführen, aus deren Erlösen die Kinderinfrastruktur bezahlt werden kann? Eine neue und bessere Lösung muss her, daran sollte ab jetzt gearbeitet werden. Frank Lenz, Potsdam

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