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Lesermeinung: Geht’s noch?

Zu „Schönheit ist eine schwankende Größe“ vom 28. JanuarNun bergen die gebetsmühlenartig vorgebrachten Einwände von Gegnern städtebaulicher Rekonstruktion in Potsdam wenig Neues, gleichwohl werden sie medial immer wieder gern und ausführlich herbeizitiert.

Zu „Schönheit ist eine schwankende Größe“ vom 28. Januar

Nun bergen die gebetsmühlenartig vorgebrachten Einwände von Gegnern städtebaulicher Rekonstruktion in Potsdam wenig Neues, gleichwohl werden sie medial immer wieder gern und ausführlich herbeizitiert. Das Fatale an der Argumentation Müllers ist, dass sie auf einem subjektiven Geschmacksurteil beruht. Natürlich ist es unbenommen, das Potsdamer Stadtschloss hässlich zu finden (inwiefern es Ausdruck des preußischen Militarismus ist, bleibt allerdings das Geheimnis des Autors). Die sehr sehr vielen hingegen, für die das Schloss ästhetisch schön und sein Wiedererstehen für das Stadtbild Potsdams unerlässlich ist, werden berechtigterweise zu gänzlich anderen Einschätzungen gelangen. Noch nicht einmal das mit ironischer Attitüde vorgebrachte Lob der wiederaufgebauten Fassade des Braunschweiger Schlosses trägt – ist diese Fassade doch keineswegs, wie gern behauptet, lediglich Hülle für einen Konsumtempel, sondern bietet in den wiedererrichteten Schlossflügeln auf 13 000 Quadratmetern Platz für kulturelle Einrichtungen wie Schlossmuseum und Stadtbücherei. Doch der Autor setzt noch einen drauf. In die beglückende Stadtreparatur am Potsdamer Alten Markt den Keim für neue, „jugoslawische“ Zwietracht hineinzuinterpretieren, macht denn doch einigermaßen fassungslos. Geht’s noch?

Peter Weber, Rinteln

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