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Lesermeinung: Falsche Diagnose

Zu „Die Krankmacher“ vom 21. JanuarIhr Kommentar unterstellt uns niedergelassenen Ärzten, dass wir falsche Diagnosen erstellen, um Geld von den Krankenkassen zu bekommen.

Zu „Die Krankmacher“ vom 21. Januar

Ihr Kommentar unterstellt uns niedergelassenen Ärzten, dass wir falsche Diagnosen erstellen, um Geld von den Krankenkassen zu bekommen. Dies kann nicht unwidersprochen bleiben, da es eine falsche Behauptung ist. Tatsache ist, dass viele Krankenkassen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen Verträge ausgehandelt haben, die eine bessere Diagnosekodierung der Ärzte bewirken sollen. Dies machen die Kassen, um mehr Geld aus dem Risikostrukturausgleich zu bekommen. Die AOK war dafür Vorreiter. Wir Ärzte erhalten für die ausführliche Diagnosenpflege, die relativ aufwendig ist, vier bis zwölf Euro mehr pro Patient. Wir müssen aber nicht mitmachen. Ich sehe dieses Vertragswerk auch skeptisch. Es ist aber nicht auf Betreiben der Ärzte, sondern der Kassen erstellt worden. Ein Gesetzentwurf ist geplant, um dieses Vorgehen zu beenden. Was aber auf jeden Fall nicht stimmt, ist die Unterstellung, dass wir Ärzte falsche Diagnosen eintragen, um mehr Geld zu bekommen. Wie kommen Sie darauf? Gibt es belegbare Fälle mit Fehldiagnosen? Ich wehre mich gegen eine solche Unterstellung. Ein Arzt, der falsche Diagnosen einträgt, würde unethisch handeln. Als Nicht-Jurist kann ich nicht beurteilen, ob er auch gegen Gesetze verstoßen würde. Sie können aber nicht einfach einen Generalverdacht äußern und so tun, als ob Diagnosenfälschung in großem Stil betrieben würde.

Werner Rieker, Potsdam

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