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Lesermeinung: „Die Garnisonkirche muss zentrale Aufgabe der Statpolitik bleiben“

„Die Garnisonkirche war keine Nazi-Kirche“ vom 19. JuliNur begrüßen kann man den Vorschlag von Alt-Ministerpräsident Stolpe, der in großen Teilen auf einen unlängst geäußerten Vorschlag von Landeskonservator Thomas Dabendorf zurückgreift.

„Die Garnisonkirche war keine Nazi-Kirche“ vom 19. Juli

Nur begrüßen kann man den Vorschlag von Alt-Ministerpräsident Stolpe, der in großen Teilen auf einen unlängst geäußerten Vorschlag von Landeskonservator Thomas Dabendorf zurückgreift. Ein Versöhnungsprojekt darf nicht seinerseits spalten. Deshalb erscheint es als vernünftiger Kompromiss, den Turm der ehemaligen Garnisonkirche denkmalgerecht wiederaufzubauen, damit der „Dreikirchenblick“ wiederhergestellt wird und dann daneben in moderner Formensprache ein Versöhnungszentrum zu errichten. Bei einem allseits tolerierten Turmbauprojekt dürfte es auch nicht schwerfallen, dies insgesamt privat zu finanzieren, sodass auch insoweit Kritik wegfiele. Dazu könnte ebenfalls die von dem Altministerpräsidenten vorgeschlagene Umbenennung in „Heiligkreuzkirche“ beitragen. Durch den anstelle des wiederhergestellten Kirchenschiffes zu errichtenden Bau in moderner Formensprache könnten Kosten gespart werden. Die hierdurch frei werdenden Finanzmittel könnten dazu genutzt werden, das zu ermöglichen, was im Alltag gelebte Versöhnung fördert: Von dem ersparten Geld könnte zum Beispiel hier im Land Brandenburg ein leer stehendes Gutshaus zu einer Ferienbegegnungsstätte für junge Menschen aus vielen Ländern hergerichtet werden. Das trägt oft mehr zum wechselseitigen Kennenlernen und Verständnis bei als Seminarveranstaltungen. Und ein Schritt zur Versöhnung mit denjenigen, die aus Sorge um den Erhalt noch vorhandener, aber gefährdeter Denkmäler Wiederaufbauprojekten skeptisch gegenüberstehen, könnte es sein, die privaten Spender dazu zu motivieren, einen Teil ihrer Spende auch dem Erhalt bestehender Denkmäler zu widmen und dies jeweils auch öffentlich zu machen.

Ellen Chwolik-Lanfermann, Potsdam

Potsdam bekommt seine Frauenkirche nicht. Die Volten von Herrn Stolpe sind bei Politikern typisch. Erst den Turm, dann sehen wir weiter. Nennen wir sie doch Heiligkreuzkirche, das klingt doch versöhnlicher. Die Garnisonkirche gehört zum Staats- und Militärverständnis des 18. und 19. Jahrhunderts. Nur dieses war der Grund, warum Gegner den Wiederaufbau ablehnen. Schauen Sie doch auf die Rückzugsgründe der TPG. Außerdem hat Potsdam nun wirklich keinen Mangel an Kirchen. Nur eine Synagoge fehlt! Der Tag von Potsdam spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle, auch wenn der Herr Stolpe das gerne anders sehen möchte.

Herbert Heider, Potsdam

„Genügend gültige Unterschriften für Bürgerbegehren “ vom 21. Juli

Das Ergebnis des Bürgerbegehrens zur Zukunft der Garnisonkirche darf nicht dazu führen, dass sich die Stadt Potsdam das Heft des Handels für die städtebauliche Entwicklung von Potsdams Mitte aus der Hand nehmen lässt. Die Wiederherstellung der historischen Mitte Potsdams mit dem Turm der Garnison- oder vielleicht zukünftigen Heiligkreuzkirche als einer der identitätsstiftenden Landmarken muss unabhängig von ihrer Finanzierung eine zentrale Aufgabe der Stadtpolitik bleiben. Ich empfände den Wiederaufbau auch als einen kleinen Ausgleich für die der Stadt im Krieg und in der DDR-Zeit zugefügten Wunden.

Johannes von der Osten Sacken, FDP-Kreisvorsitzende

Bürgerbegehren zum Abriss des Berliner Olympiastadions: Die Bürgerinitiative „Berlin ohne Olympiastadion“ ruft alle korrekt politisch engagierten Bürger zu einem Bürgerbegehren für den Abriss des Olympiastadions auf! Kein Mensch will und braucht dieses nationalsozialistisch verseuchte Sportareal. Des Nachts – so berichten Anwohner – übt Rainer Maria Herbst dort seine Hitlerreden und Potsdamer Fanfarenzüge feilen dort an ihren preußischen militaristischen Märschen. Aus diesem Grunde rufen wir euch zu: Bürger, fordert den Abriss des Olympiastadions! So, wie auf dem Spargel die braune Butter nicht mehr zu entfernen ist, so liegt die braune Asche unlöslich auf diesem Bauwerk. Wir fordern die Bundesregierung und den Bundestag ultimativ dazu auf, sofort die verbauten 400 Millionen Euro an Fördermitteln, die anlässlich der WM 2006 geflossen sind, zurückzuzahlen und sie für soziale Zwecke wie Kitas und moderne, überparteiliche, neutrale und bruchsichere Schulflachdachsanierungen zu verwenden. Die Bürgerinitiative „Berlin ohne Olympiastadion“ sammelt nun 13 500 gültige Unterschriften, um ein Bürgerbegehren einleiten zu können. Wir hoffen auf viele Stimmen, um ein anschließendes Volksbegehren zur Landtagswahl 2014 durchführen zu können. Ihre Zustimmung geben Sie bitte im Innenhof des Landtages in den beiden dort für Sie aufgestellten exklusiven, schlossartig bemalten, gelben Blechkabinen ab. Die BI „Berlin ohne Olympiastadion“ – hervorgegangen aus der barocken Terrorzelle Mitteschön

Teil einer satirisch gemeinten Mitteilung des Vereins „Mitteschön“ zum Bürgerbegehren gegen die Garnisonkirche

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