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Lesermeinung: Der Turm langt

Zum Wiederaufbau der GarnisonkircheDer Turm langt. Er steht wie ein Lichtstrahl vom Höchsten.

Zum Wiederaufbau der Garnisonkirche

Der Turm langt. Er steht wie ein Lichtstrahl vom Höchsten. Er scheint in die Dunkelheit der vergangenen Jahrhunderte hinein und beleuchtet hell die Schandflecken einer erschreckenden Kriegsgeschichte und macht sie wett. Kann sie wettmachen; denn Licht verscheucht Dunkelheit. Der Turm wird strahlen wie ein Leuchtturm der Versöhnung. Er steht wie einst der Obelisk im alten Ägypten, Symbol der strahlenden Sonne, wie die säubernde fünfte Kerze des jüdischen Chanukka-Festes, wie das hoffnungsvolle Weihnachtsfest der Christen, wie die vierundzwanzigste Sure des Korans. Man verneigt sich dem Licht, man weicht dem hellen Licht, ob man nun König ist, Admiral oder Fußvolk. Ob man nun gläubig ist oder atheistisch: Man beugt sich dem Licht, das so hell strahlt, dass einem die Augen wehtun. Es ist Dezember. Überall brennen Lichter. Allseits Symbole eines fröhlichen Neuanfangs. Das leuchtende Feuer verbrenne das Stapelwerk der Argumente, den Scheiterhaufen der Geschichte. Sie ist nur dann nicht endgültig gescheitert, wenn nicht alle Argumente zur Kenntnis genommen sind und zur Umkehr, nicht zur Ausgrenzung, so genutzt werden, als wären sie Gene eines aus der Asche erstehenden Phönix, Maskotte einer global erhofften Messianischen Zeit eines logischen Friedens.

Der Turm langt. Er ist hoch genug. Er wird gesehen. Er steht mächtig und stolz wie der goldene Schnitt der Geschichte und der Argumente. Er sagt: Gott waltet; Sein Licht strahlt, erstrahle. Mehr ist nicht notwendig; weder für die Stadt noch für die Zukunft.

Arno Gorgels, Potsdam

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