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Einkaufsmeile. Die Händler in der Brandenburger Straße fürchten neue Konkurrenz vom Stern-Center.

© Andreas Klaer

Lesermeinung: „Billigläden und Öffnungszeiten aus dem 18. Jahrhundert“

Zu „Auf dem Weg zur Schmuddelmeile“ vom 12. März über die Entwicklung der Brandenburger Straße und die Konkurrenz durch die Erweiterung des Stern-Centers wurde auch auf der PNN-Seite im Online-Netzwerk Facebook unter www.

Zu „Auf dem Weg zur Schmuddelmeile“ vom 12. März über die Entwicklung der Brandenburger Straße und die Konkurrenz durch die Erweiterung des Stern-Centers wurde auch auf der PNN-Seite im Online-Netzwerk Facebook unter www.facebook.com/PNN.de diskutiert. Wir dokumentieren die Kommentare der Nutzer.

Wenn man den Autoverkehr im Zentrum reduzieren möchte, finde ich es konsequent, Funktionen herauszunehmen und an die Peripherie der Stadt zu verlagern.

Jens Graf

Dieser Vorsitzende der AG Innenstadt hat die Zeit verpennt – Angebot und Markt. Wenn man sich nach Jahrzehnten immer noch nicht einigen konnte über Kernöffnungszeiten, tut mir der Verein nicht mal mehr leid. Jeder macht auf der Brandenburger Straße, was er will. Die Händler jammern seit Jahren auf höchstem Niveau. Sollten sie sich doch auch endlich mal Gedanken machen, wie die Brandenburger Straße an Attraktivität gewinnt.

Clen Lippmann

Ich halte das für kontraproduktiv. Dabei geht es mir weniger um die Innenstadt, sondern um den Ausbau des Park-und-ride-Systems. Angesichts des Problems der Luftverschmutzung an den Durchfahrtstraßen in Potsdam ist einer der notwendigen Schritte eben die Ertüchtigung des Park-und-ride-Systems. Dazu muss dieses attraktiver gestaltet werden, eben durch das Schaffen von Parkplätzen mit ÖPNV-Anbindung und der Möglichkeit, diesen Aufenthalt für die Fahrer attraktiv zu gestalten – zum Beispiel mit Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen, Bank Kfz-Werkstatt und so weiter. Dafür ist das Sterncenter denkbar ungünstig, da die Anbindung an den ÖPNV schlecht ist. Es ist eher mit einer Verschlechterung der Luftreinheit zu rechnen, da zusätzlicher Verkehr angelockt wird.

Rüdiger Seyffer

Ein Drama, die Brandenburger Straße verkommt, weil sich die Massenproduktionen wie am Stern und im Bahnhof ausbreiten und den kleinen Händlern den Saft abdrehen. Die Innenstadt lädt ein zum gemütlichen Bummeln, aber doch nicht mit Billigläden und Öffnungszeiten aus dem 18. Jahrhundert. Für Kids gibt’s da gar nichts und wer nicht auf italienische Mode steht, muss zwangsläufig zum Bahnhof. Das ist doch zu traurig. Ich wohne jetzt seit vier Jahren hier und die Infrastruktur der schönen Meile ist so sehr zurückgegangen, dass man selbst dort Angst hat, etwas Neues zu starten. Das geht insbesondere an die Vermieter mit den viel zu hohen Mietpreisen.

Kerstins, Potsdam

In Potsdam passiert der gleiche Mist wie in vielen anderen Städten. Die Innenstadt wird durch Mietwucher geleert. Die letzten engagierten Kleinunternehmer schließen gerade. Dann wird vielleicht doch wieder Sanssouci Publikumsmagnet Nummer eins, wenn die Brandenburger Straße so beliebig ist wie überall. Bisher gab es wegen der Vielfalt im Handel der Potsdamer Innenstadt viel Lob von Besuchern. Das gibt es kaum noch in deutschen Städten. Die Seitenstraßen sind zum Glück noch attraktiv. Aber auch da schlägt der Mietwucher zu.

Lutz Siebert

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