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Kommentar: Wachschutz für Potsdamer Rabbiner-Institut ist wichtig

Die Rabbiner-Ausbildungsstätte am Neuen Palais liegt etwas abseits und ist schwer zu sicher. Wer den Schutz übernehmen soll, ist umstritten. Das muss sofort geklärt werden, meint PNN-Autor Jan Kixmüller.

Potsdam - Es war nicht einfach, die Jüdische Theologie nach Potsdam zu bekommen. Das Bundesland Thüringen musste seinerzeit erst Interesse bekunden, damit Brandenburg nach langem Lavieren dann doch den Zuschlag gab. Nun erhält der in Deutschland einmalige Studiengang zusammen mit der Rabbinerausbildung endlich ein gemeinsames Domizil im Schlosspark, mit eigener Synagoge unweit des Uni-Campus Neues Palais. Ein strahlendes Zeichen dafür, dass knapp 80 Jahre nach der Schoa jüdisches Leben in Deutschland wieder willkommen ist. Die Ecke im Park ist etwas abgelegen, eingewachsen und im Winter sicher früh dunkel. Schwer zu sichern also.

Dass jüdische Einrichtungen in Deutschland besonders geschützt werden müssen, ist leider eine Realität – eine aktuelle Potsdamer Studie zeigt es gerade wieder. Für das Bauvorhaben gab es ein bauliches Sicherheitskonzept, das auch für eine halbe Million Euro umgesetzt wird. Doch die Frage der zukünftigen Unterhalts- und Personalkosten schieben sich nun die Ministerien gegenseitig zu. Das sollte sofort geklärt werden. Denn die Rabbis aus Potsdam sind heute in der ganzen Welt begehrt. Und die Welt würde auf diese Stadt schauen, wenn hier etwas passiert.

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