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Wegen Gleisbauarbeiten halten derzeit keine Trams am Hauptbahnhof (Archivild).

© Andreas Klaer

Kommentar | Schienenersatzverkehr: Stopf’ Dich rein

Beim Schienenersatzverkehr zwischen dem Platz der Einheit und Eduard-Claudius-Straße werden die Passagiere zweier Tramlinien in einen Bus gequetscht. Eine Zumutung! 

Potsdams Verkehrsbetrieb ViP versucht derzeit, durch die Corona-Pandemie verloren gegangene Fahrgäste wieder zurück zu gewinnen. „Steig ein, komm vorbei“ lautet das Motto, mit dem man wieder für die Fahrt mit den Öffentlichen begeistern will. Nur ist das mit dem Einsteigen derzeit immer ein Glücksspiel. Beim Schienenersatzverkehr zwischen dem Platz der Einheit und Eduard-Claudius-Straße setzt der ViP auf maximale Nähe. 

Die Passagiere zweier Tramlinien werden auf diesem nicht kurzen Teilstück – mittendrin liegt der Knotenpunkt Hauptbahnhof – in einen Ersatz-Bus gequetscht. Die Zahlen sind eindeutig: Zwei Bahnen aus zwei Richtungen, die bei kleinster Ausführung Platz für insgesamt 300 Passagiere bieten, werden in einen Gelenkbus gepresst, der im besten Fall knapp 160 Fahrgäste fassen kann. Das mag – völlig nebensächlich von den allgemeinen Abstandsempfehlungen – sicherlich effizient für den ViP und in Tagesrandzeiten sogar sinnvoll sein. 

Doch während der mehrere Tage dauernden Tram-Unterbrechung ist diese Verringerung der Kapazität über den gesamten Tag eine Zumutung. Nicht zuletzt, da aufgrund der derzeitigen Lockerungen und der Zunahme des Tourismus die Fahrgastzahlen aus gleich mehreren Gründen steigen. Der bessere Slogan bis Donnerstag, dem Ende des mangelhaften Ersatzverkehrs: Stopf’ Dich rein, drängel Dich vorbei.

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