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In Potsdam herrscht vielerorts Maskenpflicht.

© Ottmar Winter

Kommentar | Humor in Corona-Zeiten: Kein Scherz

Dieser 1. April sollte den echten Humor feiern. Mit dem lässt sich bekanntlich alles besser ertragen - auch das politische Gezänk über die Pandemiebekämpfung.

In Vor-Corona-Zeiten wohnte einem 1. April ja meist eine gewisse Spannung inne. Wem würde man auf den Leim gehen? Wer hat den besten – weil absurdesten und gleichsam doch nicht ganz abwegigen – Aprilscherz parat? Auch unter Medien gab es des Öfteren einen veritablen Wettstreit darüber, wer seine Leser:innen am vergnüglichsten in den April schicken würde.

Doch in diesem Jahr, zum zweiten Mal in Folge, ist hier der Aprilscherz gestrichen. Was nicht heißt, dass allen nun das Lachen vergangen sein sollte. Nein, im Gegenteil. Doch das scherzhafte Ausmalen von surreal anmutenden Ereignissen ist durch die Realität noch übertroffen worden. Leider. Allein das politische Gezänk – heute beispielsweise einiger Ministerpräsidenten – über die Pandemiebekämpfung spottet jeder Beschreibung. Nur leider ist es kein Scherz. 

Ebenso wenig wie die von Kreis zu Kreis und Stadt zu Stadt unterschiedlichen Corona-Regeln, manche nachvollziehbar, andere weniger. Die Aufzählung dessen, was vor etwas mehr als einem Jahr noch nicht einmal als Aprilscherz durchgegangen wäre, weil zu unrealistisch, ist bereits sehr, sehr lang. So ist dieser 1. April ein Tag, der nicht den Scherz, sondern den echten Humor feiern sollte. Mit dem lässt sich bekanntlich alles besser ertragen.

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