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Die Briefwahlzettel der Stadt Potsdam wurden in der Voltaireschule ausgezählt.

© Andreas Klaer

Kommentar | Hohe Wahlbeteiligung in Potsdam: Demokratisch

Seit dem Fall der Mauer gaben nie mehr Menschen in der Landeshauptstadt ihre Stimme ab. Das ist ein Lohn für die Wahlkämpfer und ein Zeichen dafür, dass politische Interesses wiedererweckt werden kann.

Ein tolles Ergebnis für die Demokratie: So nannte Dieter Jetschmanegg, Dezernent für zentrale Verwaltung, die hohe Wahlbeteiligung am Montag vor der Presse. Das mag pathetisch klingen, trifft es aber auf den Punkt. 81,2 Prozent der wahlberechtigten Potsdamer haben ihre Stimme bei dieser Bundestagswahl abgegeben, so viele wie noch nie bei einer Wahl seit dem Fall der Mauer. 

Das ist eine wirklich gute Nachricht. Sie zeigt, dass all die Tendenzen der Politikverdrossenheit, die so oft mahnend ins Feld geführt wurden, auch umkehrbar sind. Sie zeigt, dass das politische Interesse durchaus geweckt oder wiedererweckt werden kann. Diese Wahl haben viele auf Bundesebene als besonders spannend empfunden, weil zum Ende der Ära Merkel zwangsläufig ein neuer Kanzler oder eine neue Kanzlerin ins Amt kommen wird. 

Gerade in Potsdam hat sich aber auch gezeigt, dass ein intensiv geführter Wahlkampf viele Wähler mobilisieren kann. Der Wahlkreis war hart umkämpft, hatte so viel Aufmerksamkeit und Prominenz wie nie, aber eben auch eine enorme Zahl von Gelegenheiten, mit den Kandidaten an Wahlkampfständen und bei Podien in Kontakt zu kommen. Die hohe Beteiligung ist ein Lohn für die Wahlkämpfer – und ein starkes Zeichen für die Demokratie.

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