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Kommentar: Hier ist nicht Troja

Die AfD hat eine umstrittene Kunstaktion im Lustgarten in Potsdam angekündigt. Eine Provokation, meint PNN-Autor Henri Kramer. Er ist sich aber sicher, dass die Potsdamer die richtige Antwort geben werden.

Natürlich ist die jetzt geplante AfD-Kunstaktion für eine Stadt, die wie Potsdam weltoffen gegenüber anderen Kulturen auftreten will, eine Provokation. Ein aus Holz gefertigtes Trojanisches Pferd, das schon in Dresden seinen Auftritt hatte, will die AfD im Lustgarten aufstellen. Die intendierte Botschaft: Wie einst Troja den im Pferdebauch verstecken Griechen ausgeliefert gewesen ist, so sei das nun Deutschland, in das sich nach Auffassung der Rechtspopulisten listige Ausländer mit fiesen Absichten gemogelt haben.

Nun, Kunst ist frei – und ihre Deutung zum Glück auch. Anhand des Trojanischen Pferdes lässt sich mithin auch eine ganz andere Einschätzung treffen und verbreiten: Die AfD hat mithilfe von Instrumenten der Demokratie, also von innen heraus, einen Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft begonnen; die unter Berufung auf die Meinungsfreiheit verschobenen Grenzen des Sagbaren, und damit die Verbreitung von Ressentiments und Hass, die auch Gewalt nicht ausschließen, sind nur ein Beispiel dafür.

Potsdam kann, ja Potsdam wird zeigen, dass die AfD mit ihrem Trojanischen Pferd in dieser Stadt keine Chance hat. So wie bei der jüngsten Wahl, als mehr als 90 Prozent der Potsdamer Wähler diese Partei nicht gewählt haben.

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