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Der Finanzausschuss in der Videokonferenz

© Henri Kramer

Kommentar | Fachsitzungen im Livestream: Gelungene Heim-Sitzung

Pandemien gelten immer als Triebherd für Innovationen. Das lässt sich auch in Potsdam beobachten: Ausschusssitzungen per Videokonferenz können, wenn technische Probleme abgestellt sind, ein Modell für die Zukunft sein

Noch vor einer Woche übten einige Stadtverordnete geharnischte Kritik daran, dass es in Potsdam bislang nicht möglich sei, Sitzungen der Fachausschüsse als Videokonferenzen stattfinden zu lassen. Jetzt stellt sich heraus: Es ist doch möglich, den Anfang machten am Dienstag- der Bildungs- und am Mittwochabend der Finanzausschuss. Mit einem einfachen Klick auf einen Link konnten sich die ehrenamtlichen Stadtverordneten und die interessierte Öffentlichkeit zuschalten – und abgesehen von kleineren Übertragungsproblemen funktionierte vieles halbwegs unfallfrei, nur einige Rückkopplungen im Finanzausschuss waren ziemlich fies für die Ohren. Doch generell kann man sagen: Aus ihren Büros oder von der heimischen Couch aus diskutierten die Kommunalpolitiker stundenlang zum Schul- und Sportbetrieb in Potsdam und zum Haushalt. Das funktionierte zumindest im Bildungsausschuss sogar so gut, dass sich einer der sachkundigen Einwohner, René Kulke (Fraktion Die Andere), am Ende ausdrücklich bedankte – samt der Bemerkung, noch nie so viel nebenbei geschafft zu haben wie während dieser Sitzung. In der Tat: Mit dem Headset auf dem Kopf und ausgeschalteter Kamera kann man eben von zu Hause trefflich mitdiskutieren und gleichzeitig zum Beispiel eine Waschmaschine bestücken oder ausräumen, Abendbrote für die Familie schmieren oder auch Geschirr abtrocknen. So schafft die Pandemie auch manchem Kommunalpolitiker bislang ungeahnte Freiräume – die vielleicht auch die Corona-Krise überdauern können. Denn die Technik für die Heim-Sitzung ist da.

PNN-Redakteur Henri Kramer.
PNN-Redakteur Henri Kramer.

© Sebastian Gabsch

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