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Kommentar | CSD in Potsdam: Für die Rechte der queeren Community auf die Straße gehen

Die geplante Regenbogenradtour zum diesjährigen CSD ist richtig und wichtig, denn Aufklärung bleibt weiter nötig, meint PNN-Redakteur Enrico Bellin.

Von Enrico Bellin

Homosexuelle Menschen können in Deutschland heiraten. Für weite Teile der Gesellschaft sind alternative Lebensweisen inzwischen Normalität geworden. Trotzdem ist es nötig, weiter für die Rechte der queeren Community auf die Straße zu gehen. Denn von Gleichberechtigung ist man auch in Deutschland im Jahre 2020 noch weit entfernt. Bekommt ein homosexuelles Ehepaar ein Kind, werden beispielsweise nicht automatisch beide Partner als Eltern anerkannt. Das nicht-leibliche Elternteil muss einen langwierigen Adoptionsprozess durchlaufen. Stößt etwa der Mutter bei der Geburt etwas zu, kann sich ihre Frau deshalb nicht automatisch um das Neugeborene kümmern, schlimmstenfalls wird es zur Adoption freigegeben. Und die Behördengänge, die Transgender über sich ergehen lassen müssen, bis ihre gewünschte Identität auch rechtlich anerkannt wird, sind meist zahlreich. Von den herabwürdigenden Blicken, die viele von ihnen täglich auf der Straße erleben, ganz zu schweigen. Aufklärung bleibt weiter nötig. Umso erfreulicher ist es, dass drei junge Potsdamer Engagement zeigen und einen Demonstrationszug organisieren. Denn bisherige Online-Aktionen zum CSD werden meist nur von Menschen wahrgenommen, bei denen die Toleranzbotschaft schon lange angekommen ist.

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