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Kommentar zum Betreuungsschlüssel in Potsdams Kitas: Halb und halb

Die Betreuungsrelation bei den Unter-Dreijährigen hat sich in Potsdam verbessert. Das kann man von zwei Seiten betrachten. Ein Kommentar.

Die Entwicklung des Betreuungsschlüssels ist wohl ein klassischer Fall von „Das Glas ist halbvoll oder halbleer“. Halbvoll bedeutet hier: Es hat sich vieles verbessert. In nur drei Jahren hat sich das Verhältnis von Erziehern zu Kindern deutlich zum Positiven geändert. Statt rechnerisch auf 7,2 muss ein Erzieher nun nur noch auf 5,8 Kinder unter drei Jahren aufpassen. Das ist beachtlich. Umso mehr, als zeitgleich auch die Gesamtzahl der Kitas und damit der betreuten Kinder durch Neubauten und Erweiterungen gestiegen ist. Aber auch die Sichtweise halbleer auf das Thema hat durchaus ihre Berechtigung: Vergleicht man das Verhältnis mit westdeutschen Bundesländern oder mit den Empfehlungen von Experten, hinkt die Stadt immer noch hinterher. Ein Grund mehr für Träger und Eltern, weiter auf das Thema aufmerksam zu machen. Und auch für Stadt und Politik, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die zusätzlich bereitgestellten Mittel für mehr Erzieher und bessere Kitaqualität sind ein wichtiger Baustein, der sich sicher in den Folgestudien der Bertelsmann-Stiftung niederschlagen wird. Doch auch die Kindergärten, bei denen sich der Schlüssel kaum verbessert hat, sollten in der nächsten Zeit wieder stärker in den Fokus rücken. Damit das Glas noch voller wird.

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