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Der Chef des Flughafens Berlin-Brandenburg BER, Rainer Schwarz (l-r), Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) am 17.05.2012 in Berlin eine Pressekonferenz zu verschobenen BER-Eröffnung.

© Jörg Carstensen/dpa

Kommentar: Flughafen BER: Die Handlanger

Nur kein falsches Mitleid mit einem Aufsichtsrat der in diesem Jahr fast eine Baustelle als Flughafen eröffnet hätte.

Bevor echtes Mitleid aufkommt mit den Aufsichtsräten der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg, weil aus der von ihnen beaufsichtigten Baustelle einfach kein Flughafen werden will und weil das vielleicht auch 2013 noch so bleiben könnte, muss einfach noch einmal an etwas erinnert werden: Wäre es nach diesem von Klaus Wowereit und Matthias Platzeck sowie Bundesbaustaatssekretär Rainer Bomba geführten Gremium gegangen, dann wäre der Flughafen „Willy Brandt“ heute in Betrieb. Seit dem 3. Juni 2012 stünden dort bis zu 700 Menschen, die 3000 Türen und Klappen per Hand offen oder geschlossen halten, die Brandschutzluken steuern und Fluchtwege öffnen. Denn das war die Notmaßnahme, die dieser Aufsichtsrat den Not leidenden Flughafenmanagern Anfang 2012 genehmigte: „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ haben sie das getarnt, es sollte die – bis heute – nicht funktionierende Brandschutzanlagen-Steuerung ersetzen. Man kann ja gefährlichen Quatsch wollen, ihn aber auch genehmigt zu bekommen, ist schlimmer. Richtig ist, dass die Aufsichtsräte von der Geschäftsführung zumindest unzureichend informiert wurden. Aber richtig ist auch: Sie haben es und hätten viel mehr geschehen lassen, wäre nicht der zuständige Landkreis eingeschritten. Der hat die BER-Eröffnung untersagt. Abertausende Passagiere würden sonst mit dem Segen der Aufsichtsräte durch ein Terminal geschleust, von dem unklar wäre, ob ein mittlerer Brandfall darin beherrschbar ist, ob Kabel richtig liegen, Brandschutzwände auch Feuer aushalten und ob die Sprinkleranlage überall dort hängt, wo sie es muss.

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