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Erdogan und die Türkei: Außer Kontrolle

Ministerpräsident Erdogan ist dabei, sein Lebenswerk zu zerstören. Als Reformer hatte er seit dem Beginn des letzten Jahrzehnts die undemokratische Vormundschaft der Militärs und der säkularen Eliten beendet.

Ministerpräsident Erdogan ist dabei, sein Lebenswerk zu zerstören. Als Reformer hatte er seit dem Beginn des letzten Jahrzehnts die undemokratische Vormundschaft der Militärs und der säkularen Eliten beendet. Doch dann setzte er lediglich die eigene Machtfülle an die Stelle des alten Systems. Das rächt sich jetzt. Seit der Aufdeckung des Korruptionsskandals zeigt sich, welche Folgen der Realitätsverlust eines Politikers haben kann, der keiner wirksamen Kontrolle unterliegt. Erdogan fühlt sich umzingelt von Feinden, die ihn auf hinterhältige Weise entmachten wollen. Er vergleicht Staatsanwälte mit Terroristen. Er sagt, ausländische Kräfte mit Komplizen im Inland wollten die Türkei niederhalten und hätten ein Komplott gegen seine Regierung angezettelt. Letztlich können allerdings nur die türkischen Wähler den Mann im Ministerpräsidentenamt auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Nun gibt es Anzeichen dafür, dass Politiker der Erdogan-Partei AKP das Verhalten des Chefs als ernste Bedrohung für ihre eigenen Karrierechancen sehen. Mehr als ein halbes Dutzend Abgeordnete sind kurz vor den Kommunalwahlen im März aus der Partei ausgetreten. Das Jahr 2014 wird spannend für die Türkei. sei

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