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Die SPD unter Gabriel: Suche nach Sicherheit

Das Erstaunliche am Politiker Sigmar Gabriel ist seine unterschiedliche Wahrnehmung innerhalb und außerhalb der SPD. In Leipzig hielt er nun eine ähnlich nachdenkliche Rede wie beim Parteitag 2009 in Dresden.

Das Erstaunliche am Politiker Sigmar Gabriel ist seine unterschiedliche Wahrnehmung innerhalb und außerhalb der SPD. In Leipzig hielt er nun eine ähnlich nachdenkliche Rede wie beim Parteitag 2009 in Dresden. Damals versuchte er, eine Partei aufzurichten, die historisch abgestürzt war. Vier Jahre später wandte sich Gabriel wieder an das Herz der Genossen. Das tat er nicht ungeschickt – doch alleine der Umstand, dass die SPD auch jetzt wieder therapeutischen Zuspruch verlangt, fällt am Ende auf den Parteivorsitzenden zurück. Gabriel sagte in Leipzig, er übernehme die Verantwortung für das auch diesmal so desaströse Wahlergebnis. Das sicherte ihm die Zustimmung des Parteitags, dessen Delegierte die eigene Führung mitten in den Koalitionsverhandlungen gewiss auch nicht schwächen wollten. Welche Schlüsse aber zieht der Analytiker Gabriel aus seinem bisherigen Wirken? Es bleibt ein Grundproblem der SPD, dass sie von einem Mann geführt wird, der sich die Kanzlerkandidatur bisher nicht zutraute und dem auch die Mehrheit der Deutschen sie nicht zutraut. Die Bestätigung für Gabriel ist auch ein Symptom für die Selbstunsicherheit der SPD. Den Mut, das Land zu führen, bringt sie zurzeit nicht auf. fal

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