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Christian Wulff: Um die Ehre

Was bleibt, wenn nichts bleibt? Die Ehre bleibt.

Was bleibt, wenn nichts bleibt? Die Ehre bleibt. Und darum geht es jetzt in Hannover, besonders darum, wie es scheint. Wenn der Staatskanzleichef des neuen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten dem vorvorigen Amtsinhaber von der CDU zur Seite tritt. Dann ändert sich offenkundig die Betrachtungsweise in der Causa Christian Wulff. In der Tat hat die Staatsanwaltschaft mit enormem, im Vergleich zu manchem Kapitalverbrechen unverhältnismäßig wirkendem Aufwand versucht, den Bundespräsidenten in die Knie zu zwingen. Einen, der sowieso fast alles verloren hat. Einen, dessen unglückseliges Verhalten mittlerweile landauf, landab bekannt ist. Das ist schon, alles in allem, das Ergebnis der Ermittlungen. Aber Wulff immer weiter zu verfolgen, ohne ihm auf eine unzweifelhafte Spur zu kommen, das weckt nicht Bewunderung für die Hartnäckigkeit, sondern eher Befremden. Die Ankläger können sich nicht sicher sein, dass eine Anklage Bestand hätte; einen Deal zu machen, war wohl nicht zuletzt für sie ein Weg zu ihrer Rechtfertigung. Das Verfahren gegen Wulff ohne Auflagen und ohne Aufsehen einzustellen – das wäre, nach Lage der Dinge, jetzt vermutlich noch das Beste. Denn das bleibt in jedem Fall, wenn sonst nichts bleibt: der Rücktritt. Strafe genug. cas

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