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Bischof von Limburg: Eisbergspitze

Wo ein Dummer klug reagiert, könnte sogar der Heilige Geist mitgemischt haben. Der Limburger Bischof zahlt 20 000 Euro Strafe für seinen Meineid light, gegen Einstellung des Verfahrens.

Wo ein Dummer klug reagiert, könnte sogar der Heilige Geist mitgemischt haben. Der Limburger Bischof zahlt 20 000 Euro Strafe für seinen Meineid light, gegen Einstellung des Verfahrens. Damit nimmt er Dampf aus dem Kessel – gibt erstmals konkret Fehler zu. Interessanter als der Vergleich mit dem unklugen Prozesshansel Christian Wulff erscheint die Frage: Was wird eigentlich aus dem Fall, wenn der Beurlaubte weitere Fehler eingesteht? Unabhängig davon, ob so einer zurückkommen dürfen sollen würde: Bald stehen umso mehr jene im Fokus, die ihn hätten beraten sollen, oder auch manche Priester, die ihn jetzt vorauseilend aus dem Hochgebet, dem Zentrum ihres Gottesdienstes, exkommuniziert haben. Oder jene, die so tun, als sei mit der Austreibung der Skandal-Figur dieses Problem gelöst. Der säkularen Öffentlichkeit mag es wurscht sein, wie katholische Pharisäer miteinander umgehen, aber auf der Agenda bleibt das Thema Kirchen-Finanzen. Spätestens, wenn Tebartz-van Elst erledigt ist, zeigt seine Affäre sich als Spitze eines Eisbergs; aus vatikanischer Perspektive weniger die böse Ausnahme als ein Symptom. Auch ohne Planungs-Idiotie kann man verschwenden, Besitzstände heiligsprechen, den Rest der Welt(kirche) aus dem Blick verlieren. Klug wäre anderes. tl

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