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Biosprit: Tank oder Teller

Die Einigung schien sicher. Und jetzt?

Die Einigung schien sicher. Und jetzt? Pustekuchen! Das Ziel, bis 2020 zehn Prozent des Kraftstoffverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken, bleibt ein Anreiz für Großgrundbesitzer in Entwicklungsländern, mehr Flächen für Soja oder Zuckerrohr verfügbar zu machen. Überraschend verweigerten nicht die Osteuropäer die Zustimmung: Italien, Dänemark und die Beneluxländer folgten der Forderung von Umweltschützern und Entwicklungsorganisationen. Nun, da es in dieser Legislaturperiode wohl nichts mehr werden wird mit dem Gesetz, ist guter Rat teuer. Eine Lösung könnte darin liegen, stärker zwischen der Herkunft zu unterscheiden: Wenn in Europa Ackerpflanzen in den Tank kommen, bleibt deswegen der Teller nicht leer. Bei Biodiesel oder Bioethanol aus Entwicklungsländern sieht das anders aus. Importbeschränkungen durchzusetzen, wird aber schwer werden. Wie ein europäisches Gesetz dennoch für mehr Nachhaltigkeit am anderen Ende der Welt sorgen kann, wird vermutlich die kniffligste Aufgabe für die nächste Kommission werden. Bis dahin könnten Jahre vergehen – mit dem unhaltbaren Ist-Zustand. chz

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