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Berliner SPD und Wowereit: Kein Stoß, nur Stöß

Politische Krisenbewältigung muss der Berliner SPD-Landeschef Jan Stöß erst noch lernen. Da er nicht dumm ist, lässt es sich nur mit mangelnder Erfahrung erklären, dass er ein Rücktrittsgesuch des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit kurz vor einem Misstrauensantrag der Opposition öffentlich bestätigt.

Politische Krisenbewältigung muss der Berliner SPD-Landeschef Jan Stöß erst noch lernen. Da er nicht dumm ist, lässt es sich nur mit mangelnder Erfahrung erklären, dass er ein Rücktrittsgesuch des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit kurz vor einem Misstrauensantrag der Opposition öffentlich bestätigt. Um es gleich anschließend wieder zu dementieren, aber doch nicht wirklich überzeugend. Es wäre ja auch lebensfremd zu glauben, dass die führenden Köpfe der SPD, übrigens auch der CDU, seit Sonntagabend nicht alle denkbaren Szenarien durchgespielt hätten, um die Krise zu bewältigen. Einschließlich Neuwahlen oder Auswechslung des Regierungschefs. Eine interne Diskussion, die unter Einbeziehung des unmittelbar Betroffenen stattfand. Noch. So richtig schlimm wird es erst dann, wenn Wowereit gar nicht mehr gefragt wird, was er für richtig hält. Gehen wir also getrost davon aus, dass er seinen politischen Rückzug im vertraulichen Gespräch mit dem engsten SPD-Führungskreis durchaus erwogen hat. Was ihn sogar ehrt. Doch im Ergebnis kamen die Partei und er zu einem anderen Schluss. Was schade ist. Sich aber anschließend zu verplappern und herumzuzappeln, wie es Parteichef Stöß jetzt tut, spricht für alles Mögliche. Aber nicht für Führungsqualitäten. za

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