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Air Berlin: Arabische Therapie

Air Berlin ist gerettet. Zumindest über den Jahreswechsel hinweg.

Air Berlin ist gerettet. Zumindest über den Jahreswechsel hinweg. Schwarze Zahlen, erstmals seit Jahren? Das ist schon mal was! Die Fluggesellschaft ist wie ein Bodybuilder: Fast 20 Jahre lang futterte sie sich durch den Kauf immer neuer Airlines und Geschäftsfelder vom Hänfling zum Kraftprotz, zum ernsten Lufthansa-Konkurrenten. Zuletzt aber zuckte der Bizeps spastisch, Sehnen und Knochen konnten den aufgedunsenen Koloss kaum noch tragen. Immer neue Spritzen wurden nötig, es drohte der Infarkt. Seit gut einem Jahr kümmert sich Ex-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn um den Patienten. Und vermittelte ihn – um im Bild zu bleiben – an einen Therapeuten, den arabischen Investor Etihad Airways. Der verlangt im Gegenzug für neue Spritzen und Intensivbetreuung strenge Diät und Gehorsam. Daran ließ Etihad-Chef James Hogan auch gestern keinen Zweifel. Air Berlin muss also weiter Kosten abbauen, Flieger verkaufen, wohl auch Personal entlassen. Wann und wie umfangreich das geschieht, liegt kaum noch in Mehdorns Hand. Aber so bekommt Air Berlin immerhin die Chance auf ein zweites, wenn auch unspektakuläreres Leben. kph

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