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Müll am Neujahrstag 2020 am Rathaus Babelsberg

© Eva Schmid

Update

Silvesterbilanz: Weniger Böllerei in Potsdam

In der Potsdamer Innenstadt waren die Straßen schon am Neujahrsmorgen vergleichsweise sauber. Hier scheint ruhiger als die Jahre zuvor gewesen zu sein - aus Drewitz oder der Waldstadt wurde allerdings anderes berichtet.

Von
  • Katharina Wiechers
  • Eva Schmid

Potsdam - Volle Mülleimer aber wenig herumliegende Reste von Silvesterknallern: Potsdams Straßen waren am Neujahrstag relativ sauber. An vielen Stellen in der Stadt wie zum Beispiel dem Luisenplatz, dem Lustgarten oder der Schiffbauergasse, an denen in der Nacht gefeiert wurde, war am Morgen bereits viel aufgeräumt. Rund 80 Mitarbeiter der Stadtentsorgung Potsdam GmbH (Step) waren im Einsatz, teilte Step-Sprecher Stefan Klotz den PNN auf Anfrage mit. Ihre Schicht begann um drei Uhr morgens und endete gegen 13 Uhr. "Wir hatten den Eindruck, dass es in diesem Jahr viele Feuerwerksbatterien gab, die schneller entsorgt werden können", sagte Klotz. Wie viel Müll angefallen sei, könne die Step jedoch erst Ende der Woche sagen.

Am Neujahrstag waren in der Stadt viele Touristen unterwegs, manche von ihnen mit Rad, manche zogen ihre Rollkoffer hinter sich her. Zahlreiche Familien machten sich bei Sonnenschein zu einem Neujahrsspaziergang auf. 

In Babelsberg waren noch viele Reste zu sehen

In der Nacht zuvor wurde unter anderem am alten Rathaus in Babelsberg kräftig gefeiert. Dort lag neben Pyrotechnikresten gold glitzerndes Konfetti auf dem Gehweg, auf der Straße vor dem Rathaus fuhren Autos über Glasscherben. Ein Taxifahrer aus Babelsberg, der mit seinem Wagen vor dem Rathaus stand, sagte, er habe die Silvesternacht eher ruhiger als sonst empfunden.

Saubermachen in Babelsberg, Ecke Schulstraße.
Saubermachen in Babelsberg, Ecke Schulstraße.

© Eva Schmid

Auch Am Stern soll es ruhiger als im vergangenen Jahr gewesen sein. Das erzählte Anwohner Günter Stewin. "Ich habe das Gefühl, dass die Knallerei in der Stadt insgesamt abgenommen hat." Ob das mit der Diskussion um Feinstaubwerte zusammenhängt, könne er nicht sagen. Aufgefallen sei ihm aber, dass nicht mehr an jeder Ecke und weit verstreut geknallt werde, sondern eher punktuell an bestimmten zentralen Plätzen. "Und viele haben ihr Zeug auch weggeräumt." 

Dass deutlich weniger Pyrotechnik in der Silvesternacht in die Luft geschossen wurde, sagt auch der 18-jährige Johannes Barth. Er war mit Freunden in der Stadt unterwegs, um Mitternacht feierte er am Brandenburger Tor in der Innenstadt. Dort sei sehr viel losgewesen, manche hätten in der Menschenmenge auch Knaller gezündet. Doch insgesamt sei in den Stadtteilen und in den kleineren Straßen weniger als sonst geknallt worden. Zwar seien viele Menschen auf den Straßen unterwegs gewesen, "sie haben sich aber das Feuerwerk der anderen angesehen". Sein Freund aus Potsdam-West erzählt, dass es in seinem Stadtteil auch deutlich ruhiger war als sonst.

Die Reaktionen bei Facebook zeigten hingegen ein anderes Bild. Aus Drewitz meldeten mehrere Leser viel Geböller und entsprechende Überreste auf den Straßen. Eine Userin schrieb: "Geböllert wurde in Drewitz bis früh um 5. Das hörte sich an wie im Krieg im Hof." Und eine andere Kommentatorin fragte: "Wo sind sie denn sauber? Bestimmt nur in der Innenstadt. Hier am Stern sieht es noch wüst aus." Auch in der Waldstadt sah es nach der Beschreibung einer Leserin am Neujahrstag aus "wie auf dem Schlachtfeld". Wundern wollte sie sich darüber aber nicht. "War aber klar, ist jedes Jahr das gleiche Spielchen."

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