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Geburtstag: „Deichgraf“ und Ex-Landeschef Platzeck wird 65

Der frühere Brandenburger Ministerpräsident und Potsdamer Oberbürgermeister Matthias Platzeck (SPD) feiert am Samstag Geburtstag. Es gibt viele Glückwünsche, aber auch Kritiker melden sich zu Wort.

Potsdam - Trotz Häuschen in der Uckermark – in seiner Geburtsstadt Potsdam ist Matthias Platzeck immer noch regelmäßig anzutreffen. Privat beim Spaziergang durch den nahe seiner Wohnung gelegenen Babelsberger Park oder öffentlich bei der Wahlparty seines politischen Ziehsohns und SPD-Parteikollegen Mike Schubert nach dessen Sieg bei der Potsdamer Oberbürgermeisterwahl im Oktober. Am heutigen Samstag feiert Brandenburgs langjährigen früherer Ministerpräsident und ehemaliger SPD-Landesvorsitzender Matthias Platzeck seinen 65. Geburtstag.

In den Glückwünschen an den Platzeck wird vor allem eines hervorgehoben: seine Fähigkeit, auf Menschen zu zu gehen. Platzeck sei ein „leidenschaftlicher Politiker“ heißt es in dem Glückwunschschreiben von Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Dröge lobt Platzeck als jemanden, der auf die Menschen höre und sich mit all seinen Kräften für konstruktive Lösungen einsetze. „Auch in den nachfolgenden Funktionen sind Sie sich in diesem Punkt treu geblieben“, schrieb Dröge. Als Mitglied der Kohlekommission sei er ein wichtiger Fürsprecher für die Weiterentwicklung der Lausitz. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dankt seinem Vorgänger, dessen Amt er nach Platzecks Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen im August 2013 übernahm, in seinem Schreiben für dessen „langjährige, engagierte und immer von großer Menschlichkeit geprägten Arbeit für das Land Brandenburg“. Als Beispiele für das anhaltende politische Engagement Platzecks nennt Woidke „verantwortungsvollen Aktivitäten“ als Co-Vorsitzender der Kohlekommission und als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums“. In diesen Positionen bringe er „politische Weitsicht und gutes Gespür für notwendige Entwicklungen ganz im Sinne Brandenburgs ein“. Seine Stimme, sein Auftreten hätten „Gewicht und sind gut für unser Brandenburg“.

Sein Engagement pro Russland, vor allem aber in der Kohlekommission rufen derzeit auch die Kritiker auf den Plan. Klimaschützer monieren, dass sich Platzeck von seinen ursprünglichen umwelt- und entwicklungspolitischen Positionen weit entfernt habe.

Nach der Wiedervereinigung trat Platzeck Bündnis 90 bei und war in der Koalitionsregierung von Manfred Stolpe (SPD) von 1990 bis 1998 Umweltminister ehe er als Minister in einer SPD-Alleinregierung 1995 in die SPD eintrat. Von November 1998 bis Juni 2002 war Platzeck Oberbürgermeister von Potsdam. Im Juni 2002 wurde er als Nachfolger Stolpes zum Ministerpräsidenten gewählt. Schon seit Juli 2000 war er Landesvorsitzender der SPD Brandenburg. Vom November 2005 bis April 2006 war er zudem Bundesvorsitzender der SPD. Nach zwei Wiederwahlen 2004 und 2009 trat Platzeck aus gesundheitlichen Gründen am 26. August 2013 als SPD-Landesvorsitzender und am 28. August 2013 als Ministerpräsident zurück.

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