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Sport: Trainingsauftakt mit norwegischem Trio

Turbine Potsdam übt mit neuen Gesichtern zunächst in Lindow für die weitere Saison – Chantal de Ridder löste Vertrag auf

Maren Mjelde gab alles und musste trotzdem frühzeitig aussteigen. „Das war hart und noch etwas ungewohnt für mich“, gestand Turbine Potsdams neue norwegische Mittelfeldspielerin nach dem Multistage-Fitnesstest, mit dem der Deutsche Frauenfußball-Meister am Montagvormittag im Sport- und Bildungszentrum Lindow die Vorbereitung für die weitere Saison begann. Die 23-Jährige hofft aber, durch hartes Training in der eigenen Entwicklung voranzukommen. „Turbine ist ein sehr professioneller Klub, bei dem ich noch viel lernen kann“, erklärte die 48-fache Nationalspielerin. Sie soll im Potsdamer Mittelfeld die in die USA zurückgekehrte Keelin Winters ersetzen und lässt für die Vorbereitung ihrer neuen Mannschaft eine Trainings- und Wettkampfreise des norwegischen Nationalteams in dieser Woche nach China sausen. „Es ist wichtiger für mich, jetzt hier erstmal Gas zu geben“, so die vom Erstligisten Arna- Bjørnar Bergen gekommene Spielerin.

Länger als Mjelde hielten beim Laufen ihre Landsfrauen Andrine und Ada Hegerberg durch, die seit gestern ebenfalls die Töppen für Turbine schnüren. Beste Potsdamerin beim mehrstufigen Test, bei dem jeweils 20 Meter in immer schnellerem Tempo zu absolvieren sind und der Puls dabei die maximale Sauerstoffaufnahme verrät, war mit Pauline Bremer ein weiteres neues Gesicht im Kreis der 1. Mannschaft. Die 16-Jährige war im Sommer 2012 vom SVG Göttingen nach Potsdam zu Turbine II gewechselt, darf nun beim Erstliga-Spitzenteam mittrainieren und schaffte auf Anhieb mit 13.3 das höchste Level, bei dem ihr Puls 213 betrug. „Ich will mich erst mal reinfinden“, so Bremer, die ebenso wie die jetzt für drei Tage mittrainierende Felicitas Rauch und Anna-Sophie Fliege von Turbine II am 20. Januar mit der U17-Nationalmannschaft ins Wintertrainingslager nach Kalifornien düsen wird.

Chefcoach Bernd Schröder und sein Trainerteam begannen gestern mit 24 Spielerinnen und einem Gast – Yuki Ogimis Schwester Asano Nagasato (24), die eine Woche mittrainieren wird – mit Läufen, Seilspringen und Krafttraining die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde. Nach ihrem Pfeifferschen Drüsenfieber wieder mit dabei ist Mannschaftskapitänin Tabea Kemme. Sarah Doorsoun nach einer Operation der rechten Ferse und Natasa Andonova, die nach ihrem Anfang November erlittenen Bruch derzeit eine Platte und sieben Schrauben im linken Sprunggelenk hat, können noch nicht wieder voll durchziehen. Gar nicht dabei sind jetzt in Lindow die immer noch verletzten Jennifer Zietz, Inka Wesely und Johanna Elsig sowie Torhüterin Anna Felicitas Sarholz, die sich momentan vorrangig ihrer Ausbildung bei Pro Potsdam widmen soll. Stürmerin Chantal de Ridder, die nach einer schweren Knieverletzung Anfang Dezember 2011 drei Kreuzband- Operationen erdulden musste, hat währenddessen jetzt im gegenseitigen Einvernehmen mit Turbine ihren Vertrag in Potsdam aufgelöst. „Sie rechnet sich daheim mehr Chancen aus, sich in die niederländische EM-Mannschaft zu spielen“, so Turbine- Geschäftsführer Mathias Morack.

Die Europameisterschafts-Endrunde 2013 in Schweden ist auch das Ziel der Schwestern Ada (17) und Andrine Hegerberg (19), die vom norwegischen Vizemeister Stabæk FK an die Havel kamen. „Wir wollen uns hier weiterentwickeln und durch gute Leistungen bei Turbine noch für die Euro empfehlen“, erklärte Stürmerin Ada, die als eines der größten Nachwuchstalente ihres Landes gilt und bisher zwei A-Länderspiele bestritt; Mittelfeldspielerin Andrine kickte bislang einmal für das A-Nationalteam. Die beiden Schwestern spielten schon immer zusammen in einer Mannschaft, haben jetzt auch eine gemeinsame Wohnung in Potsdam bezogen und sprechen durch Unterricht in der Schule bereits ganz passabel Deutsch.

Noch bis Mittwochnachmittag bittet Schröder in Lindow dreimal täglich zum Trainieren vorrangig in der Halle. Schon am Wochenende beteiligt sich Turbine mit zwei Teams an internationalen Hallenturnieren in Jöllenbeck und Kiel, ehe eine Woche später der DFB-Hallenpokal in Magdeburg und am 2./3. Februar das eigene Internationale Hallenturnier in der MBS-Arena folgen. Mit dem gestrigen Auftakt war Schröder zufrieden. „Unsere Top-Leute haben sich gleich wieder top präsentiert“, erklärte er. „Und bei den Norwegerinnen hat man gesehen, dass es noch Reserven gibt. Aber sie müssen sich auch erst einmal an unseren Rhythmus gewöhnen.“

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