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Landeshauptstadt: Susanne von Borsody liebt diese Hasen Kinderbuchklassiker

kommt als TV-Serie bei Kika ins Programm. Lavendelfilm in Babelsberg synchronisiert ihn und hat eine prominente Schauspielerin als Erzählerin gewonnen

Die Geschichte von Papa-Hase und seinem Sohn, die sich am Ende ihrer Erlebnisse immer wieder versichern „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?“ wurde sofort ein Kinderbuchklassiker und Weltbestseller. Der Ire Sam McBratney hat die Erlebnisse aufgeschrieben und die Engländerin Anita Jeram illustrierte sie. Das Buch erschien 1994 erstmals und wurde in viele Sprachen übersetzt.

Immer wieder wurde auch versucht, die Rechte für eine Fernsehserie zu erwerben, doch die Angebote gefielen dem Autorenpaar nicht. Man sei den beiden 20 Jahre hinterhergelaufen, erzählte gestern im Synchron-Studio von Lavendelfilm Tina Sicker, verantwortliche Redakteurin bei Kika. Bei Lavendelfilm wird nämlich gerade die englische Originalfassung deutsch synchronisiert und Susanne von Borsody nahm sich zwei Tage Zeit, um der Erzählerin ihre Stimme zu leihen. In der 52-teiligen Animationsserie, deren Ausstrahlung am 28. April bei Kika beginnt, erzählt sie, auf welche Abenteuer sich Hasenvater und die Tierkinder einlassen. Den Hasen-Papa spricht Michael Lott, die kleinen Tiere erhalten Kinderstimmen. Dafür wurden über 30 Kinder gecastet und Pablo Ribet Buse sollte eigentlich gar nicht antreten, weil er laut Mama schon viel zu sehr eingespannt war. Als er jedoch hörte, dass es um sein Lieblingsbuch ging, meldete er sich von selbst und bekam tatsächlich den Hauptpart. „Er ist ein Ausnahmetalent“, meint die Chefin von Lavendelfilm, Marina Müller. Susanne von Borsody ist dagegen, was das Gestalten von Film- und Fernsehfiguren betrifft, selbst ein alter Hase und total verliebt in die Hasengeschichten.

Die Erzählerin einzusprechen, mache großen Spaß. Aber selbst eine so routinierte Schauspielerin wie von Borsody muss wiederholen, ein Klicken beim Wort Glück ausmerzen und der Regie ist es nicht aufregend genug, wie die aufregenden Tage der Hasen im Schnee angekündigt werden. Also noch einmal etwas aufgeregter von vorn. Die Schauspielerin wiederholt geduldig, was von ihr verlangt wird und manchmal setzen sich auch ihre Vorschläge durch. Aber alte Hasen einigen sich schnell. Und Aufnahmetonmeister Klas Moldenhauer kann noch zusätzlich für den richtigen Mix sorgen.

Susanne von Borsody genießt ihre Erzählerinnenrolle, macht trotz des angespannten Einsatzes seit vielen Stunden vorm Mikrofon einen gutgelaunten Eindruck, dreht das offene Haar wieder zu einem Knoten, lockert es wieder und ist gern bereit, zwischen zwei Szenen ein paar Fragen zu beantworten. Sie liebe dieses Kinderbuch, gesteht sie, und die Art, wie die Szenen gezeichnet worden seien. Sie sei über die Bilder auf das Buch aufmerksam geworden, denn sie zeichne und male selbst seit 50 Jahren. Ein Kinderbuch sei dabei leider nicht entstanden. Ihre Arbeiten sind jedoch immer wieder auf Ausstellungen zu sehen. Die vielseitige Schauspielerin kann über Beschäftigungsmangel nicht klagen. Gerade ist sie von einer Tournee zurückgekommen, auf der sie stürmisch gefeiert wurde. Als Lies (Taylor) liefert sie sich bei „Der letzte Vorhang“ hitzige Wortgefechte mit Guntbert Warns als Richard. Mit Matthias Brandt dreht sie aktuell den Fernsehfilm „Männertreu“. Als Gattin eines Mannes, der Bundespräsident werden möchte, sieht sie sich in eine völlig falsche Rolle gedrängt und muss auch noch den misslungenen Auftritt einer Geliebten ausbügeln. Das sei nicht gerade eine Komödie, meint von Borsody, das Stück habe aber komödienhafte Episoden. „Komödien spiele ich mit der Zeit immer lieber“, meint die Schauspielerin und jede gute Komödie habe letztlich auch mit großer Not zu tun. Mit und für Kinder arbeitet die Schauspielerin ebenfalls sehr gern und da sei ihr bei Hanni und Nanni ein echter Coup gelungen, denn die Mathe-Lehrerin, die sie im Film spielt, gebe es im Buch überhaupt nicht. Privat habe sie natürlich ebenfalls immer wieder Gute-Nacht-Geschichten gelesen, aber da seien die Zuhörer aus dem Vorlesealter nun herausgewachsen. Ihre Hörbücher für Kinder hätten aber so manchen Freunden und sicher auch Unbekannten den Urlaub gerettet, sagt sie lachend.

Dass es gelungen ist, das Hasenbuch als Animationsserie herauszubringen, darauf sind alle Beteiligten sehr stolz und wie Tina Sicker berichtet, war das deutsche Kinderfernsehen Kika von Anfang an bei der Entwicklung der Serie dabei. 2007 gelang es den australischen SLR Productions, gemeinsam mit Kika, dem Hessischen Rundfunk und den Scrawl Studios in Singapur Vereinbarungen über eine 52-teilige Ferienserie zu treffen. Mit Lavendelfilm, 2005 in Babelsberg gegründet, arbeitete man schon des öfteren zusammen. Das Studio habe auch diesmal die Ausschreibung gewonnen. Die Buch-Autoren überzeugte, dass das Original gut umgesetzt wurde. Die Hintergründe sind handgemalt, erklärt Sicker, nur die Figuren werden computeranimiert.

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