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Deutsches Arktisbüro in Potsdam: Potsdam bekommt ein Arktisbüro

Der Potsdamer Telegrafenberg wird Standort für das Deutsches Arktisbüro. Zum Jahresbeginn hat das Alfred-Wegener-Institut das neue Kompetenzzentrum zur Arktis eingerichtet. Das Büro kam auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Bundesforschungsministeriums zu Stande.

Die internationale Rolle Potsdams als Forschungsstandort wächst weiter: Zum Jahresbeginn hat das Alfred-Wegener-Institut an seinem Standort auf dem Telegrafenberg das erste institutionenübergreifende Kompetenzzentrum für Fragen zur Arktis eingerichtet. Das Deutsche Arktisbüro kam auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Bundesforschungsministerium zustande, es soll als Ratgeber für Politik und Wirtschaft fungieren. Geleitet wird es von AWI-Forscher Volker Rachold, dem langjährigen Geschäftsführer des International Arctic Science Committee (IASC).

Arktis im Fokus von Wissenschaft und Politik

Die rasanten Klimaveränderungen in der Arktis rücken die Region in den Fokus von Wissenschaft und Politik. Deutschland ist zwar kein Arktis-Anrainerstaat, gehört aber zu den führenden Forschungsnationen in der Arktis. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, auch die politische Rolle Deutschlands in Arktis-Angelegenheiten zu stärken. Die Arktis soll zu einem zentralen Thema deutscher Politik werden. „Dazu benötigt die Bundesregierung jede Menge wissenschaftliche Beratung und Unterstützung – eine Aufgabe, die wir als Deutsches Arktis-Büro übernehmen werden“, erklärt der Geochemiker Volker Rachold.

Anrainerstaaten interessieren sich für deutsche Forschungsergebnisse

Das Arktisbüro soll Vertretern aus Politik, Forschung und Wirtschaft in Arktisangelegenheiten als wissenschaftlich-neutraler Ansprechpartner dienen. Dabei will man auch eng mit den Berliner Botschaften der Arktis-Anrainerstaaten zusammenarbeiten. Das Arktisbüro diene als Kooperationsplattform, „die kontinuierlich, mit Sachverstand und einem umfassenden Überblick über die verschiedenen Aktivitäten als Nahtstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft fungiert“, so das AWI. Und dabei ist auch der gute Ruf der deutschen Wissenschaft von Bedeutung: „Die Anrainerstaaten interessieren sich zum einen für deutsche Forschungsergebnisse, zum Beispiel im Hinblick auf die Auszeichnung von Meeresschutzgebieten“, so Rachold. Zum anderen würden sie auf deutsches Know-how und deutsche Technologien setzen, wenn es um die wirtschaftliche Entwicklung und den Klima- und Umweltschutz arktischer Regionen geht. „Deutschland kann zum Beispiel zur besseren Eisvorhersage für die Schifffahrt und zur Abwehr möglicher Umweltgefahren durch verstärkte Schifffahrt beitragen“, erläutert der AWI-Wissenschaftler.

Wissenschaft kann Investitionen wachsam und nachhaltig begleiten 

Investitionen der Wirtschaft und Politik in den arktischen Raum lassen sich nach Racholds Auffassung nicht aufhalten. Aber die Wissenschaft könne sie „wachsam und nachhaltig“ begleiten. Wozu moderne Umwelttechnik und vorausdenkende Forschung hilfreich seien. Das Büro habe auch die Aufgabe, konkreten Fragen der Regierungen und Unternehmen mit den Instituten und Universitäten zu erörtern. Damit die Forschung diese Fragen bearbeiten und im besten Fall die Ergebnisse dann an die Entscheidungsträger zurückgeben kann.

Als Auftakt seiner Arbeit organisiert das Arktisbüro Ende Mai gemeinsam mit Finnland eine Veranstaltung in der finnischen Botschaft. Finnland wird im Mai 2017 den Vorsitz des Arktischen Rates übernehmen. Jan Kixmüller

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