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Neue Wohnungen in Babelsberg: Nur keine Penthäuser

Deutsche Wohnen AG feiert Richtfest: In der Babelsberger Heinrich-von-Kleist-Straße entstehen 103 neue Wohnungen. Es gibt bereits erste Interessenten.

Potsdam – Klein und erschwinglich sollen sie sein, die neuen Wohnungen in der Heinrich-von-Kleist-Straße Ecke Dieselstraße. Am Montag wurde – drei Wochen früher als geplant – mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Maren Kern, Vorstand des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) Richtfest gefeiert.

Glaubt man Manuela Damianakis, Leiterin der Unternehmenskommunikation des Bauherren Deutsche Wohnen AG, gehört Regen zu einem Richtfest der Wohnungsanbieter einfach dazu. Abhalten konnte er die zahlreichen Gäste aber nicht, sich unterm Pavillon ein Bild von den Neubauten zu machen.

Zielgruppe sei die Mittelschicht

Der Gebäudekomplex aus 91 Wohnungen und zwölf Reihenhäusern, dessen Grundstein am 9. Mai 2014 gelegt worden war, gehört zu den größten von Privatinvestoren realisierten Bauvorhaben in der Region. Von Stadtseite gab es dafür nichts als Lob – laut Jakobs könnten sofort Genehmigungen für weitere 6000 Wohnungen erteilt werden. Der Bevölkerungszuwachs in Potsdam, so Jakobs weiter, halte seit Ende der 1990er-Jahre an, im vergangenen Jahr habe man 2500 Einwohner mehr verzeichnet. Nicht nur für die Zugezogenen soll nun neuer, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Auf Penthäuser verzichte man also, bemerkt der Geschäftsführer der Deutsche Wohnen AG, Michael Zahn. Angeboten werden stattdessen Zwei- bis Vierzimmerwohnungen mit 70 bis 90 Quadratmetern für unter 1000 Euro. Das zumindest sei der Plan. Zielgruppe sei die Mittelschicht, vor allem junge Familien, Paare und Singles. Ein junges, freundliches Viertel mit entsprechender sozialer Infrastruktur soll hier, wo einst Schrebergärten standen, geschaffen werden.

Gebaut haben die Häuser ausdrücklich Bauarbeiter aus dem Raum Berlin-Brandenburg. „Die Region profitiert – auch von Firmenseite“, betont Zahn. Der einzige Exot im Projekt sei das Freiburger Architekturbüros Melder und Binkert. Ihr Entwurf wurde bei einem vorausgegangenen Architekturwettbewerb 2012 ausgewählt, „weil er sich so gut ins Stadtbild einfügt“, findet Maren Kern.

"Potenzielle Welterbesiedlung von morgen"

Wärmer als draußen ist es derzeit im Rohbau, wo gerade der Estrich geheizt wird. Auch künftig bleibt es dank effizienter Energienutzung und Fußbodenheizung warm unterm Parkett. Die Wohnungen werden mit Loggien oder Terrassen ausgestattet – manche mit Blick ins Grüne. 26 Wohnungen sind außerdem barrierefrei nutzbar. Für die Hälfte der Wohnungen liegt nach Angaben der Erbauer bereits Anmeldungen vor.

Die Deutsche Wohnen AG, eine der größten Wohnungsanbieter Deutschlands, baut nach 20 Jahren zum ersten Mal wieder einen Neubau in Potsdam. Ob sich der Bau lohne, sehe man laut Projektleiter Stefan Degen allerdings erst in 30 Jahren. Der Deutsche Wohnen AG gehören daneben seit Juli 2008 vier Weltkulturerbesiedlungen im Raum. Mit einem Augenzwinkern betitelt Kern das Areal deshalb als potenzielle „Welterbesiedlung von morgen“. Anfang 2016 können erste Mieter einziehen.

Rita Orschiedt

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