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Neuer Trainer beim SV Babelsberg 03: Nulldrei macht’s selbst

Die Nachfolge von Cem Efe ist geklärt. Almedin Civa wird neuer Cheftrainer des SV Babelsberg 03. Damit findet der Fußball-Regionalligist eine interne Lösung – die mehr ist als ein Kompromiss.

Der SV Babelsberg 03 bleibt sich auch bei der Trainerwahl treu: Almedin Civa wird neuer Chefcoach beim Potsdamer Fußball-Regionalligisten und Nachfolger von Cem Efe, der den Verein zum Saisonende nach vier Jahren verlässt. Der 45-jährige Civa, der als Kind mit seinen Eltern vor dem Bürgerkrieg in Bosnien nach Deutschland geflüchtet war, ist seit 2013 Sportlicher Leiter bei dem Kiezklub. Ab Juni wird er zusätzlich die Funktion des Trainers übernehmen – zunächst für ein Jahr. Das teilte der SV Babelsberg 03 am Montag mit.

Mit der Entscheidung sendet der Verein, für den die Potsdamer Stadtverordneten Anfang Juni einen Rettungsplan für einen Schuldenschnitt in Höhe von einer Million Euro beschließen sollen, ein deutliches Signal an die Stadtpolitik: Es gibt kein kostspieliges Trainer-Experiment beim SVB, sondern fachliche Expertise aus dem eigenen Haus. 

„Almedin Civa ist unser Wunschtrainer und die beste Lösung für den Verein“, teilte der SVB-Vorstand am Montag mit. „Uns ist bewusst“, heißt es weiter, „dass auch nach dem bevorstehenden Schuldenschnitt mithilfe der Stadt der SV Babelsberg 03 weiterhin einen langen und schwierigen Weg der Konsolidierung vor sich hat.“ Daher sei es bei der Trainersuche und -wahl wichtig gewesen, „jemanden zu finden, der diesen Weg nicht nur mitgeht, sondern fördert und in hohem Maß unterstützt“. 

Viertligist soll entschuldet werden

Die Botschaft ist klar: Mit der Handreichung und möglichen Hilfe der Stadt zur Entschuldung des Vereins will Nulldrei verantwortungsbewusst umgehen. Mit Spannung wird der nächsten Sitzung des Potsdamer Stadtparlaments entgegengesehen. Am 7. Juni sollen die Stadtverordneten dem Plan zur Entschuldung des Viertligisten grünes Licht geben. Das Szenario: Die kommunale Bauholding Pro Potsdam soll einen Kredit in Höhe von einer Million Euro bei der Deutschen Kreditbank ablösen, was der Verein aus eigener Kraft nicht mehr schafft. Gesichert wird damit unter anderem der Verbleib des Karl-Liebknecht-Stadions in städtischer Hand – anderenfalls könnte die DKB das Stadion, das als Grundschuld für den Kredit eingetragen ist, zwangsvollstrecken. 

Goldene Zeiten brechen für den Kiezklub danach dennoch nicht an. Zum einen wird er an der Tilgung des Kredits beteiligt, den die Pro Potsdam aufnehmen muss. Zum anderen hat dieser Tage der städtische Energieversorger Energie und Wasser Potsdam (EWP) angekündigt, kurzfristig sein Sponsoring für den SVB – wie auch für den SC Potsdam – zu kürzen. Den Wegfall von 70 000 Euro muss demnach der SVB kompensieren. 

Wirtschaftlich vernünftige Lösung

Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung für Civa als Cheftrainer auch eine wirtschaftlich vernünftige. Aber es sei keine Notlösung, wird seitens der Vereinsführung ausdrücklich betont. Das Gremium schätze die fachlichen Fähigkeiten des langjährigen Zweit- und Drittliga-Profis, der die A-Trainerlizenz hat. Auch wisse Civa wie kein anderer Trainer – rund 30 Interessenten sollen nach PNN-Informationen in den vergangenen Wochen ihre Visitenkarte am Babelsberger Park abgegeben haben – um die wirtschaftlichen Bedingungen des Vereins. Keiner sei mit der Situation, den Herausforderungen und Möglichkeiten des Vereins sowie mit der Mannschaft so vertraut wie Almedin Civa, lässt der SVB-Vorstand mitteilen. Civa könne „die Aufgabe des Cheftrainers mit einem hohen Maß an Identifizierung mit der Geschichte, den Werten und Potenzialen des Vereins“ erfüllen. 

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