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DFB-Pokal in Frankfurt: Letzter Strohhalm für den FFC Turbine Potsdam

In der Bundesliga kann sich der 1. FFC Turbine Potsdam keine Hoffnungen auf den Titel mehr machen. Wenigstens heute in Frankfurt kann die Mannschaft aber noch etwas reißen.

Von Tobias Gutsche

Potsdam/Frankfurt - Es ist eineinhalb Monate her, da waren die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam Gast im Frankfurter Stadion am Brentanobad – und gingen unter wie ein Papierschiff auf hoher See. Zum Pflichtspielauftakt 2015 hieß es 1:5 gegen den 1. FFC Frankfurt. Ein Debakel. Die höchste Potsdamer Bundesliga-Pleite gegen den Rivalen aus Hessen überhaupt. „So dürfen wir diesmal nicht auftreten. Ansonsten haben wir keine Chance auf den Finaleinzug“, sagt Turbine-Kapitänin Lia Wälti, die mit ihrer Mannschaft am heutigen Mittwoch das Halbfinale im DFB-Pokal in Frankfurt spielt. Der zweite Endspielteilnehmer wird im Duell zwischen dem SC Freiburg und VfL Wolfsburg ermittelt.

Kein Titel in der Liga, keine Champions League

Der DFB-Pokal ist für die Potsdamerinnen in dieser Saison der letzte Strohhalm, an den sie sich klammern. In der Liga wird es keinen Titel geben. Und auch Platz zwei, der ebenfalls für die Teilnahme an der Champions League im kommenden Jahr berechtigt, kann nur noch durch massive Punktverluste der Konkurrenz erreicht werden. Nur im Pokal kann Turbine noch für einen großen Erfolg sorgen – und das zählt bekanntlich zum Selbstverständnis des Klubs.

Einsatzbereit für den Klassiker sind Johanna Elsig und Pauline Bremer. Abwehrchefin Elsig hatte bei der flauen Vorstellung am Sonntag gegen Duisburg eine Kopfblessur erlitten und musste aufgrund einer starken Schwellung am linken Auge ausgewechselt werden. Bremer, mit acht Treffern die beste Torschützin im laufenden Pokalwettbewerb, stand bei dem 1:0 noch nicht einmal im Kader. Ihre muskulären Beschwerden aufgrund einer Rückenblockade sind aber überwunden. „Sie werden beide auf die Zähne beißen, das wird gehen“, sagt Bernd Schröder. Unterdessen hat der Coach weitere personelle Veränderungen für die nächste Spielzeit bestätigt. Natasa Andonova und Lisa Evans werden den Verein im Sommer verlassen. „Das neue Vertragsangebot haben sie nicht angenommen. Sie wollen sich verändern.“ Einen Ersatz für die Offensive hat Potsdam bereits an der Angel. Nach oder bereits noch vor Ostern soll die Verpflichtung einer Stürmerin bekannt gegeben werden. „Das ist eine richtige Knipserin“, meint Schröder.

Bernd Schröder: "Schlechter kann man nicht spielen"

Einen guten Torriecher wird Turbine auch in Frankfurt zwingend brauchen, aber noch mehr eine stabile Defensive. Das war beim Ligaspiel am Main vor ein paar Wochen das größte Problem, findet Mittelfeldspielerin Lia Wälti. „Wir hatten unsere Abwehr nicht dicht bekommen. Wenn man Frankfurt ins Rollen kommen lässt, dann wird man überrumpelt.“ Überrumpelt ist da noch milde ausgedrückt. Es war eher eine fußballerische Bankrotterklärung in der Finanzmetropole. „Schlechter kann man nicht spielen“, sagt auch Bernd Schröder.

Nun ist der Trainer gefragt. Er muss die Mannschaft taktisch clever einstellen, um die Offensivwucht der Frankfurterinnen im achten Pokal-Duell zwischen diesen beiden Teams zu stoppen. Viermal hat bisher Turbine gewonnen, dreimal setzten sich die Hessinnen durch. Zuletzt gab es die Paarung im Pokal am 4. Dezember 2011 in Frankfurt. Das Viertelfinalspiel gewann damals der Gastgeber. Mit – welch ein Zufall – 5:1. 

1. FFC Frankfurt - Turbine Potsdam, am heutigen Mittwoch, 15.30 Uhr, live im rbb-Fernsehen und im Livestream online >>

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