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Triathlon in Potsdam: Laura Lindemann - konsequent nach ganz oben

Potsdams Triathletin Laura Lindemann ist bei der Heim-EM in Düsseldorf Sprint-Europameisterin geworden. Die 21-Jährige bestätigte damit ihren derzeitigen Status als Vorzeige-Athletin der Deutschen Triathlon Union.

Potsdam - Als Laura Lindemann vor gut zwei Wochen bei der Vorstellung der gesamten Bundesliga-Mannschaft des Triathlon Potsdam e.V. als Teamleaderin präsentiert wurde, gab sie sich etwas verwundert. „Ich wusste gar nicht, dass wir so etwas haben“, sagte die amtierende U23-Weltmeisterin und Olympia-Starterin des vergangenen Jahres. Allein diese beiden Attribute machen sie trotz ihrer gerade mal 21 Jahre zur derzeit besten deutschen Triathletin und natürlich zur Anführerin der Potsdamer Riege. Spätestens aber nach ihrem Triumph am vergangenen Samstag bei der Sprint-Europameisterschaft in Düsseldorf wird Laura Lindemann nicht mehr umhinkommen, die Führungsrolle anzunehmen – und das nicht nur im heimischen Potsdam.

Mit starkem Schlussspurt zum EM-Gold

Als je zweifache Welt- und Europameisterin galt Laura Lindemann in den Vorjahren bereits bei den Junioren im internationalen Wettstreit als das Maß der Dinge. Mit dem Sieg in Düsseldorf zwei Tage vor ihrem 21. Geburtstag ist sie nun auch bei der internationalen Elite angekommen. Bereits Anfang Mai hatte sie mit einem zweiten Platz beim Weltcup-Rennen in Chengdu (China) ihre internationale Konkurrenzfähigkeit bei den Erwachsenen unter Beweis gestellt. Auch wenn in Düsseldorf die absolute Elite fehlte, zeigte Lindemann erneut, dass sie sich langfristig in der Weltklasse etablieren kann. Mit einem starken Schlussspurt auf den letzten 50 Metern verwies sie nach 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen die Schweizerin Jolanda Annen und die Tschechin Vendula Frintova auf die Plätze zwei und drei. „Beim Laufen habe ich versucht, Kräfte zu sparen und es auf einen Zielsprint ankommen zu lassen. Dieser Plan ist voll aufgegangen“, sagte die neue Europameisterin, die erst 2012 vom Schwimmen zum Triathlon gewechselt war. „Natürlich bin ich überglücklich, dass ich ausgerechnet hier bei der Heim-EM Gold holen konnte.“

Laura Lindemann ist derzeit die Vorzeige-Athletin der Deutschen Triathlon Union (DTU). Der Verband hatte nach der Rio-Pleite seine Konsequenzen gezogen. Lindemann war bei Olympia 28., die ehemalige WM-Zweite Anne Haug nur 36. geworden. Deutsche Männer waren nicht am Start. Neue Trainer – darunter für den Nachwuchsbereich der Potsdamer Ron Schmidt – und ein neuer Sportdirektor wurden geholt, ein neuer Kader mit Blick auf Olympia 2020 wurde benannt. In Düsseldorf schien sich anzudeuten, dass sich die Aufbauarbeit lohnt – nicht nur wegen des EM-Titels durch Laura Lindemann. Immerhin wurde Anja Knapp aus Dettingen Zehnte, Sophia Saller kam auf Rang 17, Anabel Knoll belegte Platz 20. „Die vier Damen haben das insgesamt sehr gut gelöst, und wir sind insbesondere mit dem Teamergebnis sehr zufrieden. Unser Ziel war eine Medaille, und das haben wir geschafft“, sagte DTU-Sportdirektor Jörg Bügner.

Potsdams Männer auf Platz acht und neun

Und auch das neuformierte Männer-Team überzeugte – mit zwei Potsdamern. Zwar verpassten die DTU-Herren das Podest, erreichten aber drei Top-Ten-Plätze. Bester war der Saarbrücker Lasse Nygaard-Priester als Sechster. Acht Sekunden fehlten ihm für den Bronzerang. Lasse Lührs vom Triathlon Potsdam e.V. holte sich Platz acht, unmittelbar dahinter folgte sein Vereinskollege Lars Pfeifer, der erst seit drei Jahren aktiver Triathlet ist.

Laura Lindemanns Sieg blieb aber nicht der einzige Medaillengewinn bei den Titelkämpfen in Düsseldorf für den Potsdamer Triathlon-Club. Bei den Altersklassen-Wettbewerben am gestrigen Sonntag wurde in der W65 Inge Stettner Vize-Europameisterin. (mit dpa)

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