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Model aus Werder: Das Playmate von der Havel

Warum sich Sarah Domke beim Playboy bewarb, in Werder einen Modeladen eröffnen wird und nie Blütenkönigin werden wollte.

Werder (Havel) - Die Playboyleser hätten Sarah Domke gestern nicht erkannt: Sie renovierte den neuen italienischen Mode- und Stylingladen, den sie demnächst mit einer Freundin in der Kemnitzer Straße in Werder eröffnen wird. Überall weiße Farbflecken. Da war das Fotoshooting auf Sifnos, einem griechischen Inselchen in der Ägäis, was anderes: Drei Tage lang sind die Playboy-Leute um sie herumgeschwirrt und stylten sie für die Fotos von Wilfried Wulff. „Früh um sechs aus dem Bett, duschen, Haare machen, schminken, um sieben noch einen Kaffee und dann bei Sonnenaufgang die ersten Bilder“, erinnert sie sich. Das war im Oktober, seit gestern liegt die neue Playboyausgabe in den Zeitungskiosken.

Sarah Domke aus Werder ist das August-Playmate des Männermagazins, und das kam so: Die 25-Jährige, die am Werderaner Oberstufenzentrum ganz seriös Biologisch-technische Assistentin gelernt hat, interessierte sich schon früh für Mode und Laufsteg. So ist sie immer wieder bei den Fashionevents der Stilberaterin Nadine Zechlin aufgetreten, auch eine Werderanerin. Als Sarah Domke dann vor einiger Zeit in einem Solarium jobbte, sei plötzlich Juliane Raschke hereinspaziert. Die Groß Kreutzerin war mal „Playmate of the year“. „Sie sah mich an und sagte, ich soll mich beim Playboy als Cybergirl bewerben.“ Raschkes Agentur habe ein paar Fotos gemacht, drei Wochen später kam die Zusage. Zum Jahresende 2012 wurde sie von den Netzfreunden des Playboy dann auch noch zum „Cybergirl des Jahres“ gewählt.

Nach dem Cybergirl-Erfolg hatten mal drei Männer im Potsdamer Waschhaus hinter ihr getuschelt und ihr ist klar, dass sie jetzt noch viel bekannter geworden ist. Das Modeln soll trotzdem Hobby bleiben. „Ich bin ja schon 25 und mit 1,73 auch zu klein dafür“, sagt sie. Was sie für ihre Traumfigur (89-62-91) und ihr Aussehen tut? Für die 54 Kilogramm müsse sie nicht kämpfen. „Ich mag leichte, mediterrane Kost, Fisch und Salate.“ Fettes Essen schmecke ihr dagegen weniger.

Außerdem treibt sie Sport, haut täglich auf den Boxsack im Keller ein und joggt über die Inselstadt. Als Schülerin ist sie für die Seglervereinigung Einheit in Werder Regatten gesegelt, gewann als 14-jährige im Cadet auch mal den Havelpokal. Inzwischen hat sie ein kleines Motorboot, den Führerschein habe sie mit fünfzehn Jahren gemacht, stand auch beim Playboyshooting hinter dem Steuerrad. Jetski fährt sie auch noch.

Ihre Fertigkeiten im Bereich der Mikrobiologie sind in den Hintergrund gerückt: In ihrem Ausbildungsberuf will Sarah Domke nicht mehr arbeiten. Zur Not könnte sie darauf zurückgreifen. In Werder hat sie auch die Freie Schule besucht, im Eurythmieunterricht habe sie nachsitzen müssen, weil sie beim Buchstaben Tanzen rumgealbert hat. Beim Fotoshooting auf Sifnos habe ihr der Unterricht dann aber geholfen: Fotograf Wilfried Wulff war auch mal Waldorfschüler und zur Auflockerung tanzten sich die beiden ihre Namen vor.

Das Shooting habe sich auch finanziell gelohnt, mehr verrät sie nicht. Domke hat seit sieben Jahren einen Freund, mit dem sie das Familienhaus auf der Inselstadt übernommen hat. Der sei anfangs nicht begeistert gewesen von ihren Aktivitäten. „Mittlerweile ist er stolz auf mich und findet die Playmate-Fotos superschön.“ Im Playboy wird sie nun mit Sätzen zitiert wie: „Bei muskulösen Kerlen werde ich schwach. Sie dürfen auch eine kleine Tendenz zum Arschloch haben.“ Das sei zwar etwas zugespitzt wiedergegeben, im Grunde stimme es aber schon.

Ihre Mama habe immer gesagt: „Du wirst mal Baumblütenkönigin.“ Doreen Jakobi, Baumblütenkönigin 1990, hat bekanntermaßen ihre Model- und Schauspielkarriere darauf aufgebaut, war auch mal Playmate. Sarah Domke hat sich nie für das Amt beworben. „Ich finde die Kleider der Blütenköniginnen nicht so schön, das Traditionelle ist nicht so meine Schiene.“ Sie habe aber Respekt vor den Königinnen und kann sich gut vorstellen, was es bedeutet, beim Blütenfest und auf anderen Veranstaltungen und Messen immer freundlich in die Kameras zu lächeln.

Jetzt freut sie sich auf den neuen Laden. Auf der Inselstadt wäre es ihr lieber gewesen, aber dort habe sie nichts Passendes gefunden. Jetzt also in der etwas abgelegeneren Kemnitzer Straße. Sarah Domke ist zuversichtlich, dass etwas aus dem Laden wird – mit Rückenwind vom Playboy.

Weitere Motive von Sarah Domke, Playmate August 2013, unter www.playboy.de

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