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Ländervergleich Bildung: Märkische Schüler sind in Mathe und Naturwissenschaften schlechter geworden

Brandenburg rutscht beim Ländervergleich in mehreren Schulfächern ab. Trotzdem liegen die märkischen Neuntklässler noch im Mittelfeld.

Potsdam - Die Rechenleistungen der Brandenburger Neuntklässler haben deutlich nachgelassen. Brandenburg liegt zwar in dem am Freitag veröffentlichten Ländervergleich in Mathematik und Naturwissenschaften weiterhin über dem Bundesschnitt, hat sich aber – ebenso wie die anderen ostdeutschen Länder außer Sachsen – in allen Disziplinen verschlechtert. Die Gruppen der Schüler, die Spitzenleistungen oder den Regelstandard erzielen, sind in allen Fächern kleiner geworden. „Diese Entwicklung sehen wir mit Sorge und nehmen sie sehr ernst“, sagte Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Jetzt müsse eine „sorgfältige Analyse und Ursachenforschung folgen, um mit den Fachleuten entsprechende Schlussfolgerungen zu erarbeiten.“ 

Das in Berlin ansässige Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hat 2018 bundesweit zum zweiten Mal nach 2012 überprüft, inwieweit in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik die Kompetenzen von Schülerinnen und Schüler am Ende der 9. Jahrgangsstufe den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) für den Hauptschulabschluss und den Mittleren Schulabschluss entsprechen.

Bayern und Sachsen am besten 

Getestet wurden bundesweit fast 45 000 Neuntklässler, in Brandenburg nahmen 2540 Jugendliche aus 80 Schulen an der Studie teil. Die besten Ergebnisse erzielten Bayern und Sachsen. In der bundesweiten Gesamtschau blieben die Resultate im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2012 stabil.

Brandenburg ist in den Fächern Mathematik und Biologie von Platz 3 auf Platz 5 abgerutscht. 24,2 Prozent der Brandenburger Schüler verfehlen in Mathematik die Mindeststandards (Bundesdurchschnitt 24,3 Prozent). Auch in den Fächern Chemie und Physik haben sich die Kompetenzwerte der Brandenburger Schüler verschlechtert, liegen aber zum Teil weiter über dem Bundesdurchschnitt. In den beiden Fächern wurden jeweils zwei Kompetenzbereiche getestet, in Chemie landet Brandenburg bei „Fachwissen“ auf Platz 8 und bei „Erkenntnisgewinnung“ auf Platz 6. In Physik erreichen die märkischen Schüler in beiden Kompetenzbereichen Platz 5. 

CDU: Gymnasien wurden vernachlässigt 

Das Brandenburger Bildungsministerium teilte mit, den Naturwissenschaften im Rahmen seiner Qualitätsstrategie einen höheren Stellenwert einräumen zu wollen. Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) sieht auch einen Zusammenhang zwischen der Pensionierungswelle und dem Leistungsrückgang in den ostdeutschen Ländern.

„Die Brandenburger Ergebnisse enttäuschen mich“, sagte der CDU-Bildungsexperte Gordon Hoffmann. „Wir müssen nun zielgerichtet eingreifen.“ Unter anderem müsse den Gymnasien wieder mehr Beachtung geschenkt werden. Die Studie ergab mit Blick auf ganz Deutschland einen negativen Trend bei den Gymnasien.

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