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Michael Fetter Nathansky.

© Manfred thomas

Zwei Kurzfilmpreise für die Filmuniversität: Die Rollen, die wir spielen

Zwei Potsdamer Filmstudenten erhielten den Deutschen Kurzfilmpreis. Und Michael Fetter Nathansky und Sophie Linnenbaum haben noch mehr gemeinsam.

Von Sarah Kugler

Michael Fetter Nathansky interessieren die Rollen, die jeder in seinem Leben spielt. Das Schauspielern im Alltag, das oft auch bewusst inszeniert ist. In dem Kurzfilm „Gabi“ zeigt er das an einer Fliesenlegerin, die in kleinen Rollenspielen aufgeht. Für den 30-Minüter, der auch auf der diesjährigen Berlinale zu sehen war, ist der 24-jährige Student der Filmuniversität Babelsberg nun mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet worden. In der Kategorie für den besten Spielfilm von mehr als zehn bis 30 Minuten Laufzeit gewann er die Goldene Lola.

Und er ist nicht der einzige ausgezeichnete Filmunistudent: Seine Kommilitonin Sophie Linnenbaum erhielt für ihren Film "Pix" in der Kategorie „Spielfilm bis zehn Minuten Laufzeit“ ebenfalls einen Preis. Der Clou: Die beiden Filmemacher wohnen zusammen in einer Berliner Wohnung. „Das ist schon irgendwie absurd“, sagt Fetter Nathansky und lacht. Während des Studiums haben sie sich angefreundet, beide studieren derzeit im Master Spielfilmregie. Kai Eiermann, ein Kommilitone und weiterer Mitbewohner, hat sie in die gemeinsame Wohnung geholt. „Er hat tatsächlich auch den Schnitt für beide unserer Filme übernommen“, erzählt Fetter Nathansky. Es hänge also alles irgendwie zusammen.

So wie auch in Sophie Linnenbaums Film, der in einer Art bewegten Fotocollage die Highlights des Lebens aneinanderreiht. Gedreht habe sie den Film schon vor dem Studium, erzählt Michael Fetter Nathansky. Fertiggestellt wurde er während des Studiums. Viele Filme hat die 1986 in Nürnberg geborene Studentin schon gedreht, einige Preise erhalten. Unter anderem 2012 den Bayerischen Jugendfilmpreis für die Kurzdokumentation „Und dann ...?“ „Sophie ist so etwas wie ein Aushängeschild für unsere Uni“, sagt Fetter Nathansky und klingt dabei fast ein bisschen stolz.

Über ihre Arbeiten sprechen sie miteinander und auch gearbeitet haben die beiden schon gemeinsam. An dem Film „Rien ne va plus“ (2017), der unter anderem auch im Potsdamer Spielkasino gedreht wurde. Überhaupt ist der 24-Jährigen von Potsdam angetan. Wenn alles gut geht, wird er im nächsten Sommer für seinen neuen Film in der Neustädter Havelbucht drehen. „Die Finanzierungsfrage klärt sich hoffentlich in den nächsten Tagen“, sagt er. Ein Langfilm soll es werden, mit einem ähnlichen Thema wie in „Gabi“. Diesmal soll es um Menschen aus dem Plattenbaumilieu gehen, also jene, die auch an der Potsdamer Havel wohnen. Allein der Ort fasziniere ihn: Die Eisenbahnbrücke, das Wasser, die Häuser. „Ich finde Potsdam sogar fast spannender als Berlin“, sagt er. Viel zum Inhalt des neuen Projektes möchte er noch nicht sagen. In drei Episoden soll der Film aufgeteilt werden – genug Platz also für unterschiedliche Alltagsrollen. Sarah Kugler

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