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Ausbruch und Gefangenschaft. Die „Große Neeberger“ in Potsdam.

© Günther Rüdiger

Zu Wieland Försters 85. Geburtstag: Der Mann, der die Große schuf

Sie wurde als Sinnbild des starken, unbefreiten Menschen bezeichnet – und als eine Skulptur, die vielleicht nur Ostdeutsche verstehen können. Die „Große Neeberger“ von Wieland Förster gilt heute als eine der herausragenden bildhauerischen Arbeiten seit 1945 – und trat im Mai 1974 auf dem Potsdamer Telegrafenberg erstmals in Erscheinung, und zwar mit einer Ausstellung im Großen Refraktor-Gebäude.

Sie wurde als Sinnbild des starken, unbefreiten Menschen bezeichnet – und als eine Skulptur, die vielleicht nur Ostdeutsche verstehen können. Die „Große Neeberger“ von Wieland Förster gilt heute als eine der herausragenden bildhauerischen Arbeiten seit 1945 – und trat im Mai 1974 auf dem Potsdamer Telegrafenberg erstmals in Erscheinung, und zwar mit einer Ausstellung im Großen Refraktor-Gebäude. Überlebensgroß, überschlank, unnahbar erstarrt und mit verhüllten Augen reckt sie seitdem die Arme in den Himmel. Doch alle Versuche, das spektakuläre Kunstwerk für immer an diesem Platz stehen zu lassen, scheiterten: nicht am Geld, sondern an der Verständnislosigkeit der DDR-Funktionäre.

Potsdam hat aber immerhin vom Spätwerk Wieland Försters zwei Hauptstücke abbekommen: die vergoldete „Nike“ von 1999, die heute auf einer Marmorsäule an der Glienicker Brücke steht, und das knapp überlebensgroße „Opfer“ im Innenhof des ehemaligen Gefängnisses Lindenstraße 54. Doch auch die Neeberger Figur ist seit Kurzem in Potsdam wieder zu sehen – in einer torsierten Fassung steht sie in der Galerie Kunstkontor in der Bertinistraße. Die originale „Potsdamer Fassung“ des Jahrhundertwerks steht heute allerdings im Skulpturengarten Magdeburg.

Zum 85. Geburtstag des Künstlers – der eigentlich schon am 12. Februar war und in Berlin von der Sächsischen Akademie der Künste mit ihm gefeiert wurde – erinnert man sich am Freitag, dem 13. März, aber auch in Potsdam mit einer Hommage in der Kapelle der Garnisonkirche. Der Wilhelmshorster Filmregisseur Eduard Schreiber wird seinen Filmessay „Im Labyrinth“ von 2005 zeigen und Frank-Volker Merkel wird den Förster-Text „Mein Berliner Zimmer“ lesen. Der Kunsthistoriker Heinz Schönemann wird über die vielfältigen Beziehungen zwischen „Potsdam und Wieland Förster“ sprechen, abgeschlossen von zwei Violinstücken des jungen Ausnahmegeigers Varoujan Simon Simonian. 

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