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Das Ensemble des Hans Otto Theaters Potsdam bei einem Dreh während des Lockdowns im Juni 2020.

© Thomas M. Jauk/Stage Picture

Spielzeitbeginn am Hans Otto Theater: Sie sind wieder da

Seit Beginn des Corona-Lockdowns Mitte März ist auf der Bühne des Hans Otto Theater nicht mehr gespielt worden. Am 22. August beginnt nun die neue Spielzeit - und das Haus verkürzt die Wartezeit mit einer Reihe von Lesungen.

Noch sind wir mitten drin, aber: Am Horizont zeichnet sich so langsam das Ende der Spielzeitpause ab. Am Hans Otto Theater beginnt man hörbar mit den Füßen zu scharren und verkürzt die drei Wochen Wartezeit bis zum offiziellen Spielzeitbeginn jetzt mit einer Reihe von Lesungen unter dem Titel "Hans Otto back on Stage" im Glasfoyer. 

Den Startschuss für die neue Saison soll dann eine neunzigminütige Veranstaltung mit dem gesamten Ensemble in und um das Hans Otto Theater am 22. August geben. Schon am kommenden Sonntag, den 9. August, soll die erste Lesung stattfinden. Gegeben wird „Reineke Fuchs“, Goethes auch heute noch aktuelle Fabel über die Welt des Fressens und Gefressenwerdens. 

Joachim Berger liest die Geschichte vom schlauen, amoralischen Fuchs, der, so das Theater in seiner Ankündigung, "die Gier der Starken als deren Schwäche erkennt und gegen sie zu wenden weiß". Entstanden ist die Fabel 1793 diese Fabel, gesprochen wird in Hexametern, und  inspiriert wurde das Ganze von einem mittelalterlichen Epos. Am Klavier begleitet Schauspielerkollege Paul Sies. 

Ein weiterer Klassiker

Am 16. August liest Katja Zinsmeister, begleitet von Rita Herzog, einen weiteren Klassiker: Heinrich von Kleists "Marquise von O...". Die Novelle erschien erstmals im Februar 1808 in dem von Kleist mit herausgegebenen Journal „Phöbus“. Hintergrund der Geschichte ist eine Kriegssituation im südlichen Italien. Besagte Marquise von O.…, Witwe und Mutter zweier Kinder, stellt fest, dass sie schwanger ist. Nur an eine Zeugung erinnern kann sie sich nicht. Also sucht sie den Vater des Kindes, per Anzeige.

Multitalent Paul Sies ist am 30. August mit einer Lesung dran: "Theater hassen - eine musikalische Liebeserklärung" ist die Veranstaltung übertitelt. "Nachdem er schon eine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat, folgt jetzt die zweite", kündigt das Theater an: "Der junge Schauspieler Paul Sies, seit zwei Spielzeiten im Ensemble des Hans Otto Theaters, präsentiert seinen eigenen, handgemachten Liederabend." Dem Publikum angekündigt wird "ein kabarettistischer Gruß am Klavier, ein absurder Ritt, euphorisch, betrübt, hasserfüllt und liebevoll."

Spielwütig, musikalisch, provokant - und vor allem live

Am 22. August, zum offiziellen Spielzeitstart, darf es dann ganz offiziell und endlich auch wieder auf der großen Bühne heißen: "Jetzt sind wir wieder dran!" In vorangegangen, nicht vom Corona-Virus geprengten Jahren, war die Spielzeiteröffnung von dem 24-Stunden-Festival Stadt für eine Nacht gefeiert worden - nun ist immerhin künstlerischer Ausnahmezustand für 90 Minuten an drei verschiedenen Orten im und rund um das Große Haus am Tiefen See angekündigt: Das Ensemble des Hans Otto Theaters soll nach immerhin fünfmonatiger Schließzeit seine Bühne zurückerobern, "spielwütig, musikalisch, provokant, vergnüglich und vor allem live".

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Für kleine Snacks und sommerliche Getränke vor Ort sei gesorgt, so die Veranstalter. Begegnungen mit Intendantin und Team sowie persönliche Beratung zur neuen Spielzeit und den Abonnements gebe es gratis dazu. Die Aufführung ist dreimal, um 14 Uhr, um 16 Uhr und um 18 Uhr, zu erleben. Die Platzkapazitäten aber sind begrenzt: Wer dabei sein will, ist gut beraten, sich bald nach Vorverkaufsbeginn am 10. August um Karten zu kümmern.

Erste Premiere nach sechs Monaten Corona-Schließzeit

Am 10. August beginnt auch der Kartenvorverkauf für den September. Die erste Premiere der neuen Spielzeit ist das Kinderstück "Die Biene im Kopf" von Roland Schimmelpfennig am 4. September in der Reithalle. Regie führt Alexandra Wilke. Am 11. September folgt dann in der Inszenierung von Intendantin Bettina Jahnke "Vögel" von Wajdi Mouawad. Die Premiere erfolgt fast auf den Tag genau sechs Monate, nachdem wegen des Corona-Virus die Theater geschlossen wurden. Seitdem ist die große Bühne nicht bespielt worden.

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