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Schweizer Import. Der Gasttrompeter Philipp Hutter aus Luzern.

© promo

Kultur: Sommer mit Trompete

Das Collegium Musicum spielt 2017 wieder auf dem Weberplatz, Operette und ein Harfenkonzert

Die Trompete ist es geworden. Das jährliche Sommer Open Air des Collegium Musicum widmet sich traditionell jeweils einem Thema oder einem Instrument. 2016 kamen etwa 2000 Besucher, als Marc Secara begleitet vom Orchester auf dem Weberplatz Swing und Jazz sang. In diesem Jahr werden vier Trompetenkonzerte aufgeführt, von Joseph Haydn, Johann Nepomuk Hummel, Amilcare Ponchielli und Alexander Arutjunjan. „Trompetissimo“ ist der Höhepunkt im Jahresprogramm des Orchesters. Weil die städtische Förderung in diesem Jahr besonders üppig ausfiel – insgesamt bekommt das Orchester für 2017 40 000 Euro, 5000 Euro mehr als 2016 –, ist das Konzertevent nun auch gesichert. In der Vergangenheit war es oft bis zuletzt eine Zitterpartie, die nötigen Gelder für die Kosten des eintrittsfreien Konzerts zusammenzubekommen. Die Förderzusage kam allerdings erst vor vier Wochen. Für eine im März geplante Operettenaufführung leider zu spät, sagte Knut Andreas, künstlerischer Leiter des Orchesters. Nun beginnt die Saison mit dem morgigen Sinfoniekonzert.

Für „Trompetissimo“ am 8. Juli rund um die Babelsberger Friedrichskirche sind die Solisten längst gebucht. Aus Potsdams Partnerstadt Luzern kommt Philipp Hutter, Mitglied im Luzerner Sinfonieorchester. „Ich habe ihn dort erlebt und von unserem Projekt erzählt“, sagt Andreas. Hutter sei sofort begeistert gewesen von der Idee, nach Potsdam zu kommen. Der zweite Solist ist auch ein Gast, Paulo Ronqui aus Brasilien. Auch die Dirigentin Cinthia Alireti stammt von dort, sie wird, nicht zum ersten Mal, sich mit Andreas beim Dirigat abwechseln. Die Musikauswahl ist typisch für das experimentierfreudige Ensemble, das gerne auch seltener gespielte Werke auswählt.

Nächstes Highlight ist die Operette im November. Vor wenigen Jahren erst entdeckte Knut Andreas das in Vergessenheit geratene Genre für das Orchester. „Drei alte Schachteln“ war 2015 ein großer Erfolg. Auch die letzte Weihnachtsoper „Hänsel und Gretel“ war ausverkauft. Mit solch größeren Bühnenwerken soll es weitergehen. Im November wird „Die schöne Galathée“ von Franz von Suppé aufgeführt. Eine witzige Geschichte um einen Mann, der sich in eine Frauenskulptur verliebt, sie dadurch zum Leben erweckt, aber feststellen muss, dass in der sanften Statue ein nerviges, mannstolles Weib steckt, das er schnell wieder loswerden möchte. Aufführungsort der Operette am 18. und 19. November ist wieder die Orangerie der Biosphäre.

Der Advent soll sinnlich werden – mit einem eigens für die Harfenistin des Orchesters, Jessica Flemming, komponierten Harfenkonzert von Héctor Marroquin. Der in Mexiko geborene Komponist lebt seit 2005 in Berlin. Das Potsdamer Konzert wird die Uraufführung des neuen Werks. Dass Knut Andreas häufig auf zeitgenössische Komponisten zurückgreift – das morgige Stück von Michael Nyman ist immerhin eine deutsche Erstaufführung –, hat dabei auch finanzielle Gründe: Noten sind sehr teuer, mehrere Tausende Euro kann die Lizenz für eine Aufführung kosten. Da sei es oft günstiger, und schließlich nicht unspannend, Kompositionen direkt einzukaufen. 2017 wird es zudem wieder Sinfoniekonzerte für Senioren geben, barrierefrei und ohne Eintritt, ein Angebot, das sich an Heimbewohner wendet. Steffi Pyanoe

www.cm-potsdam.de

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