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Kultur: So klang die Hochzeit Martin Luthers

„Unerwarteterweise hat Luther die Bora geheiratet, ohne auch nur seine Freunde über seine Absichten zu unterrichten“, so schrieb der Humanist Philipp Melanchthon entrüstet nach der Hochzeitsfeier Martin Luthers am 27. Juni 1525.

„Unerwarteterweise hat Luther die Bora geheiratet, ohne auch nur seine Freunde über seine Absichten zu unterrichten“, so schrieb der Humanist Philipp Melanchthon entrüstet nach der Hochzeitsfeier Martin Luthers am 27. Juni 1525. Wie diese Feier geklungen haben mag, ist in einem Konzert des Ensembles Capella de la Torre in der Nikolaikirche zu hören. Capella de la Torre, das in seiner Besetzung mit den historischen Blasinstrumenten Schalmei, Pommer, Posaune und Dulcian genau den Stadtpfeifereien des 16. Jahrhunderts entspricht, rekonstruiert durch die Aufführung zeitgenössischer geistlicher und weltlicher Musik die Atmosphäre und das Umfeld von Luthers Hochzeitsfeier.

Das „Luthers Hochzeitsmusiken“ betitelte Konzert in der Nikolaikirche, Auftakt für eine kleine Brandenburg-Tournee des Ensembles, beginnt um 18 Uhr. Die Leitung liegt bei Katharina Bäuml, von der auch die musikalische Rekonstruktion des Hochzeitstages stammt. Die von den Stadtpfeifern ausgeführte standesgemäße Musik bildete einen wichtigen Teil des Festes, von der Begleitung beim Kirchgang am Morgen bis zu den zeremoniellen Tänzen am Abend. Es singt die flämische Sopranistin Cécile Kempenaers, die bereits mehrfach mit Capella de la Torre kooperierte. Capella de la Torre gehört zu den weltweit führenden Ensembles für Bläsermusik der frühen Neuzeit. Um die Musik vergangener Jahrhunderte lebendig werden zu lassen, finden aktuelle historische und musikwissenschaftliche Erkenntnisse ständig Eingang in ihre Programme. Die Gruppe ist mehrfacher Träger des „Echo Klassik“-Preises. PNN

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