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Kultur: Skurril, skurriler, Honecker „Vorwärts immer“ wird im Thalia vorgestellt

Eine oder gar die Traumrolle gibt es für Josefine Preuß nicht. Dafür habe sie schon viel zu viele großartige Charaktere spielen und spannende Geschichten erleben dürfen, sagt die Schauspielerin.

Eine oder gar die Traumrolle gibt es für Josefine Preuß nicht. Dafür habe sie schon viel zu viele großartige Charaktere spielen und spannende Geschichten erleben dürfen, sagt die Schauspielerin. Dennoch sei ihre Figur in dem aktuellen Kinofilm von der Potsdamer Regisseurin Franziska Meletzky „Vorwärts immer!“ eine besonders wichtige für sie – und das Drehbuch eines der besten, das sie je gelesen habe, wie sie den PNN verriet. Morgen stellt die Schauspielerin den Film gemeinsam mit Kollege Jörg Schüttauf im Babelsberger Thalia Kino vor.

Preuß spielt darin Anne Wolf, eine junge Frau, die ungewollt schwanger ist und aus der DDR in den Westen „rübermachen“ möchte. Ihr Vater Otto Wolf (Jörg Schüttauf), ein DDR-Schauspieler, ist absolut dagegen. Als Anne sich von ihrer Idee aber nicht abbringen lässt und auf der Flucht in die Montagsdemonstration in Leipzig gerät, eilt er ihr sofort zur Hilfe. Denn gerüchteweise sollen Panzer gegen die Demonstranten eingesetzt werden. Da nur Staatsoberhaupt Erich Honecker den Befehl stoppen kann, stürzt sich Wolf in eine nicht ungefährliche Verkleidungsmission – im Honecker-Kostüm.

Den doppelten SED-Generalsekretär spielt der in Caputh lebende Schüttauf mit herrlich skurrilem Humor. Seine Entwicklung vom angepassten Schauspieler bis hin zum mutigen Revolutionär ist überzeugend und emotional facettenreich. Dass er den „echten“ Honecker – dem er dank einer hervorragenden Maske zum Verwechseln ähnlich sieht – noch mehr parodiert, als den falschen, gibt seinem Spiel die besondere Komik. Preuß spielt genauso überzeugend, darf aber nur in einer Szene richtig komisch sein. Nämlich dann, wenn sie sich mit zwei Kollegen in einen Trabi quetschen muss und für die Polizei eine Ausrede für die nicht vorhandenen Papiere erfinden muss. In dieser einen Szene zeigt sie einmal mehr ihr Talent fürs Komische, von dem der Film gerne noch mehr hätte haben können. sku

Film und Gespräch am Freitag um 18.45 Uhr im Thalia Kino

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