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Kultur: Sensibler Darsteller

Peter Pauli scheidet aus dem Hans Otto Theater aus

Leise und ohne Tamtam – so wie es seine Art ist – hat sich der Schauspieler Peter Pauli offiziell aus dem Ensemble des Hans Otto Theaters verabschiedet.

Das Publikum kann ihn allerdings als Gast noch in einigen Rollen sehen, so in den Wiederaufnahmen der nächsten Spielzeit: in „Frau Jenny Treibel“ als Dienstbote Richard, in „Die Dreigroschenoper“ als Trauerweiden-Walter und in mehreren Rollen der Uraufführung „Julia Timoschenko“, mit der im September – neben anderen Premieren - das neue Theater eröffnet wird.

Peter Pauli war seit August 1971, also 35 Jahre, Ensemblemitglied des Potsdamer Theaters. Davor spielte er am Cottbuser Theater. Zusammen mit dem Regisseur Rolf Winkelgrund, der Schauspielerin Gertraud Kreißig und dem Schauspieler Eckhard Becker wechselte er von dort ins Potsdamer Ensemble.

Aus diesen ersten Jahren in Potsdam sind vor allem so eindringliche Rollengestaltungen wie der Buschmann in Fugards „Buschmann und Lena“, der Bauer Benigno Sampués in Cortés“ „Der Todeskampf eines selig Entschlafenen“, der Schriftsteller Trigorin in Tschechows „Die Möwe“ und der Iswall in Kants „Die Aula“ in guter Erinnerung.

Zu tun gab es für den Schauspieler Peter Pauli immer, auch bis in die jüngste Zeit. Die Regisseure schätzten seine leise und sensible Darstellungskunst, die in den schon genannten Rollen, aber ebenso auch auf seine Gestaltung des Fabrikanten Wolf in Ulrich Zaums „Himmelsleiter“ und des Doktors Kusmitsch in Tolstois „Krieg und Frieden“ zutrafen.

Die alte Theaterweisheit, dass den König immer die anderen spielen, trifft in einem bestimmten Maße auch auf den Schauspieler Peter Pauli zu.

Mit seinen präzisen und eindringlichen Darstellungen von Rollen, die auch manchmal nicht immer ganz oben auf den Besetzungszetteln standen, bereitete er oft den Teppich aus, auf dem die „Protagonisten“ des Bühnenrepertoires erst wirklich schreiten konntenM. Ph.

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