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Kultur: Reihe zur Weimarer Klassik im Film

Eine Film- und Veranstaltungsreihe im Potsdamer Filmmuseum widmet sich der Weimarer Klassik im Film (6. Bis 15.

Eine Film- und Veranstaltungsreihe im Potsdamer Filmmuseum widmet sich der Weimarer Klassik im Film (6. Bis 15. Oktober). Zum Auftakt am 6. Oktober wird Helga Schütz zu Gast sein (20 Uhr). Die Reihe im Filmmuseum versammelt schwerpunktmäßig Dokumentar- und Spielfilme aus den 1970er und 1980er Jahren, die neue Sichten auf die Weimarer Klassik vornehmen. Sie mäandern zwischen dem kanonisierten Klassikbild und der Begeisterung für Gegenklassiker, zwischen affirmativer Auftragsproduktion und Erwartungsentzug durch widerständige Sujetwahl. Ein wichtiger Bezugspunkt für Filme, die einen kritisch-spielerischen Umgang mit dem Kanon vornahmen, sei offenbar der 1972 publizierte Text „Die neuen Leiden des jungen W.“ von Ulrich Plenzdorf gewesen.

Ein Bezugspunkt der Reihe ist das Kulturkonzept der DDR, das unter anderem auf die Ausbildung eines sozialistischen Nationalbewusstseins abgezielt habe, so die Initiatoren der Ausstellung. Um nationale Identität zu stiften, sei seit ihrer Gründung die Weimarer Klassik instrumentalisiert worden. „Bürgerlichen Humanismus und antifaschistischen Impetus galt es zu verknüpfen.“ Später habe sich der Erbe-Begriff geweitet. „Ein individualisierter, auf die Gegenwart bezogener Umgang mit den literarischen Überlieferungen von Wieland, Herder, Goethe und Schiller wurde möglich“, so die Ausstellungsmacher.

Gewidmet ist die Reihe (www.filmmuseum-potsdam.de) dem am 31. August 2017 in Potsdam verstorbenen 90-jährigen Regisseur und Schriftsteller Egon Günther, der mit seiner Innovationskraft nicht nur das Genre der Literaturverfilmungen erneuert habe. Die Filmauswahl soll zudem die Leistungen der Drehbuchautorin Helga Schütz und des Kameramanns Peter Brand würdigen, die 2017 runde Geburtstage feiern. PNN

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