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Rechenzentrum Potsdam: Kreativzentrum: Was der Rat kritisiert

Eine Woche nachdem bekannt wurde, dass die Stiftung Garnisonkirche einem Weiterbetrieb des Rechenzentrums bis 2023 zustimmt, ist nun von zwei Seiten das Vorgehen der Stadt scharf kritisiert worden.

Potsdam - Eine Woche nachdem bekannt wurde, dass die Stiftung Garnisonkirche einem Weiterbetrieb des Rechenzentrums bis 2023 zustimmt, ist nun von zwei Seiten das Vorgehen der Stadt scharf kritisiert worden. Wie berichtet meldeten sich sowohl der Potsdamer Rat für Kunst und Kultur als auch der Verein zur Freundlichen Übernahme des Rechenzentrums (FÜR) zu Wort. Beide kritisieren die Beschlussvorlage zur Entwicklung eines neuen Kreativquartiers, die der Oberbürgermeister am 6. Juni in die Stadtverordnetenversammlung einbringen will.

Was wird kritisiert? Der FÜR e. V. wirft der Politik vor, mit der Vorlage „im Konsens getroffene Entscheidungen“ des Szenarioworkshops zu missachten – konkret die Ergebnisoffenheit des Vorgangs. Die Vorlage des Oberbürgermeisters sieht nur „eine Machbarkeitsstudie für den Standort Langer Stall/Feuerwache“ vor. Ein neues Kunst- und Kreativzentrum sei jedoch nicht „ohne das schlagende Herz des Rechenzentrums inmitten der Stadt“ denkbar, so der FÜR e. V. Das Rechenzentrum könne nicht „durch eine Retorte“ ersetzt werden, eine Sanierung sei „volkswirtschaftlich und ökologisch deutlich günstiger als ein Neubau“. Ein Planungsprozess, der das Rechenzentrum ausschließt, werde der Verein, anders als die Szenarioworkshops, nicht unterstützen.

Auch der Rat für Kunst und Kultur bemängelt an der Vorlage „die vereinbarte Ergebnisoffenheit bezüglich künftiger räumlicher Lösungen“, wie auch die fehlende „vereinbarte Einbindung“ der Akteure der Kreativszene in die weiteren Schritte der Entwicklung des Kreativquartiers. Der mit den Szenarioworkshops begonnene Prozess laufe Gefahr, „ad absurdum“ geführt zu werden. Um dies zu verhindern, fordert der Rat die Politik zu den folgenden Schritten auf: Die Kultur- und Kreativwirtschaft müsse kontinuierlich beteiligt sowie eine entsprechende „Kommunikationsstruktur“ geschaffen werden. Der Oberbürgermeister selbst müsse „den anstehenden Prozess moderieren“, um so die Stadt „zu einem von allen Seiten getragenen Kompromiss zu führen“. Schlussendlich sei die künftige Nutzfläche für die Kultur- und Kreativwirtschaft auf mindestens 10 000 Quadratmeter festzulegen. 

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