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Schauspieler aus verschiedenen Theatergruppen haben sich mit dem Thema beschäftigt. 

© Promo/fabrik

Premiere in der fabrik: Theatergruppen des Offenen Kunstvereins zeigen "Ein Stück vom Glück"

70 Darsteller aus sieben verschiedenen Theatergruppen haben sich in einem gemeinsamen Projekt mit der Glückssuche beschäftigt. 

Von Birte Förster

Was bedeutet eigentlich Glück und wo lässt sich wohl am besten nach ihm suchen? Wie lässt es sich sinnvoll produzieren? Möglicherweise gar maschinell? Diesen Fragen widmen sich in einem gemeinsamen Projekt sieben Theatergruppen des Offenen Kunstvereins Potsdams in „Ein Stück vom Glück“. Am Freitag feiert es in der fabrik Premiere. 

Die Glückssuche ist auf der Bühne erstmal ein großes, lautes Gewusel. Von ruhiger Sinnsuche kann nicht die Rede sein. Vielmehr ähnelt das Ganze einem Jahrmarkt: Überall bunte Farben, exotische Tiere in einem orangefarbenen Käfig und umherwandelnde Spielautomaten. In jeder Ecke erwarten den Besucher Glücksversprechen jeglicher Art. In einem Labor werden entsprechende Essenzen zusammengebraut. Auf einem riesigen Glücksrad lassen sich mehrere Akteure nieder, begnügen sich nicht damit, einfach nur am Rad zu drehen. Nein, sie wollen das Glück besetzen, es für sich beanspruchen. Ob das funktioniert?

Die Glückssuche führt auch zu Konflikten

Über die Suche nach dem Glück ließen sich viele Geschichten erzählen, sagt Philip Baumgarten von der Theatergruppe Tarantula und einer der Leiter des Projekts: „In jeder Altersgruppe gibt es spezifische Erfahrungen auf der Suche nach dem Glück.“ Die unterschiedlichen Perspektiven, wie ein erfülltes Leben auszusehen hat, sollen sich in dem Stück wiederfinden. Auf unterschiedliche Weise versuchen die Protagonisten, das Glück zu finden. „Und das führt natürlich zu Konflikten“, sagt Baumgarten. Am Ende kann nicht jeder seine Hoffnungen erfüllen: „Nicht alle werden glücklich“, verrät der 31-jährige Theaterregisseur. Entscheidend sei auch die Frage, ob die Menschen eher versuchen allein oder im Kollektiv glücklich zu werden. 

Das „Stück vom Glück“ besteht aus zwei Teilen. Der erste ist interaktiv und bezieht die Zuschauer mit ein. Im zweiten Teil folgt eine Geschichte über eine Glücksfabrik und die dort angesiedelten Abteilungen. Es ist eine Collage aus Schauspiel, Tanz, Musik, Gesang und Maskentheater. Zum Thema ist auch eine Ausstellung im Kunstraum geplant. Hier sollen Arbeiten präsentiert werden, die in Kunstkursen des Vereins entstanden sind. Das genaue Datum steht allerdings noch nicht fest. 

Die Gruppe gibt die Impulse

Insgesamt 70 Darsteller aus den verschiedenen Theatergruppen im Alter zwischen sechs und 70 Jahren sind an der Aufführung in der fabrik beteiligt. Das war auch das Ziel des Projekts, an dem die Mitwirkenden seit einem Jahr arbeiten: „Dass alle Theatergruppen vom offenen Kunstverein sich kennenlernen und zusammen spielen“, sagt Ekaterina Tront, die ebenfalls zum Leitungsteam gehört und von der Theatergruppe Wirbelsonne kommt. Entstanden sei das Stück in vielen Improvisationen. „Der Impuls kommt immer von der Gruppe“, sagt Tront.

So hat diese auch erarbeitet, was glücklich machen kann. Heraus kamen Begriffe wie Familie und Freiheit, aber auch der besondere Moment wie der Geruch von Kaffee, der langsam in die Nase zieht, oder eine warme Decke, in die man sich im Winter kuschelt. Inspiration gab es dazu von der dreijährigen Tochter einer der Leiterinnen, die oft bei den Proben dabei war. Als sie gefragt wurde, was Glück für sie bedeutet, konnte sie ihre eigene, ganz konkrete Vorstellung davon kundtun. So lautete ihre Antwort: Pudding. 

„Ein Stück vom Glück“, fabrik, Schiffbauergasse, Freitag und Samstag jeweils um 19 Uhr sowie am Sonntag um 16 Uhr

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