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Potsdamer Literaturfestival: Krimis und Reformation: Ein Festivalausblick auf LIT:potsdam 2017

Die Autoren Donna Leon, Christoph Hein und Navid Kermani sind Stargäste des LIT:potsdam-Festivals 2017, das vom 5. bis 9.

Die Autoren Donna Leon, Christoph Hein und Navid Kermani sind Stargäste des LIT:potsdam-Festivals 2017, das vom 5. bis 9. Juli an verschiedenen Orten in Potsdam stattfindet. Auch das Schulmuseum Reckahn ist wieder Veranstaltungsort für ein Themenwochenende; in Lesungen und Diskussionen geht es um Reformation, Kultur und Reformpädagogik. Diese „Landpartie“ findet am 1. und 2. Juli statt. Zur fünften Auflage des Festivals werden etwa 3500 Besucher erwartet, darunter 1000 Kinder. Veranstalter ist der lit:pots e. V., künstlerische Leiterin ist Karin Graf.

Das Festival habe sich gut etabliert, so Oberbürgermeister und Schirmherr Jann Jakobs (SPD) am Donnerstag bei der Vorstellung des Programms. „Es tut der diskussionsfreudigen Stadt gut, weil es einen Blick über den Tellerrand hinaus bietet.“

In diesem Jahr reicht der Blick weit: Schwerpunkte liegen auf Literatur zum Thema Flucht, Werken von Autoren mit Fluchterfahrung und aus europäischen Krisenländern. In der Lesung von Olga Grjasnowa aus Aserbaidschan und Senthuran Varatharajah aus Sri Lanka geht es um „Herkunft und Ankunft“. „Next Stage Europe“ heißt eine szenische Lesung mit Theatertexten aus Osteuropa, vorgestellt von Schauspielern des Hans Otto Theaters.

Neuer Bestandteil des Festivals ist ein längerfristig angelegtes Projekt mit Begegnungen und Workshops von und für junge Theaterautoren, die in Deutschland und auch in deren Heimatländern stattfinden – ein Bildungs- und Austauschprogramm. Auch das Kinderprogramm ist breit angelegt. Bereits im Vorfeld finden multimediale Lyrikworkshops für Schulklassen statt, in den Schulen aber auch im Vip-Raum des Karl-Liebknecht-Stadions und im Bürgerhaus Sternzeichen. Am Festivalwochenende sind Kinder und Jugendliche zu Lesungen mit dem Kinderbuchautor Erhard Dietl eingeladen.

Festivalhöhepunkt dürfte die Kriminacht am Samstag im Nikolaisaal mit Bestsellerautorin Donna Leon werden, die ihren neuesten Krimi um „Commissario Brunetti“ mitbringt: „Stille Wasser“, gelesen von der Schauspielerin Annett Renneberg, die in der TV-Verfilmung „Signorina Elettra“ spielt. Zum schönen Festivalabschluss liest Christoph Hein im Museum Barberini aus einem neuen Buch: „Trutz“ über das Schicksal einer deutsch-russischen Familie.

Writer in Residence ist in diesem Jahr Hanns-Josef Ortheil. Der Schriftsteller ist Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. „Wie gute Texte entstehen“ ist das Thema seines Vortrags, außerdem liest er aus „Was ich liebe – und was nicht“. Gäste aus Potsdam sind der Autor John von Düffel und der Soziologe Harald Welzer. Gelesen wird unter anderem in der Schiffbauergasse, in der Villa Jacobs und im Palais Lichtenau. Das Festival mit Kartenpreisen zwischen 5 und 35 Euro sowie freien Veranstaltungen wird vom Land mit 49 000 Euro und von der Stadt mit 33 000 Euro gefördert, der Bund fördert den Austausch der jungen Theaterautoren. Steffi Pyanoe

www.litpotsdam.de

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