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Die Skulptur "Stehende unter Baldachin" befand sich bis zum September 2017 auf dem Staudenhof.

© Sebastian Gabsch

Potsdam: Staudenhof-Skulpturen sollen auf den Friedhof

Wo sollen die ehemaligen Skulpturen des Staudenhofs stehen? Mehrere Orte waren dafür im Gespräch, auch die Freundschaftsinsel. Doch da kommen die Plastiken nicht hin.

Potsdam - Der Beirat für Kunst im öffentlichen Raum hat seine Vorzugsvariante für das Aufstellen der drei Plastiken aus dem ehemaligen Staudenhof gefunden. Er empfiehlt, die keramischen Arbeiten von Jürgen von Woyski auf dem Neuen Friedhof zu platzieren. Wie im Kulturausschuss am Donnerstagabend von Kulturamtsleiterin Birgit-Katharine Seemann ausgeführt wurde, sei dort vor allem das Vandalismusrisiko sehr gering. Außerdem sei die gärtnerische Pflege im Umfeld der Objekte gesichert, heißt es in dem von ihr vorgestellten Beiratspapier. Der Friedhof sei wie der Staudenhof ein intimer Gartenbereich „zum Verweilen und Entspannen“. Nachteil dieses Ortes: Es gibt keine unmittelbare Nähe mehr zum alten Standort.

Fachbereich Freundschaftsinsel lehnte ab

Der Beirat prüfte in den vergangenen Monaten vier Standorte, nachdem der Fachbeirat Freundschaftsinsel ein Aufstellen der Plastiken auf seinem Areal abgelehnt hatte. Es ging neben dem Friedhof um den Eingangsbereich an der Schwimmhalle blu, um den Neuen Lustgarten und um die Grünfläche neben dem ILB-Gebäude. Gegen das Aufstellen des Ensembles an der Schwimmhalle sprach neben der stark erhöhten Gefahr des Vandalismus vor allem die Architektur des Bades, die nicht zur keramischen Skulpturengruppe passe. Außerdem fehle eine Beziehung der Objekte zum Standort. Stattdessen kann sich der Beirat sehr gut den „Spielbrunnen“ von Christian Roehl am blu vorstellen, der früher im Wohngebiet Drewitz stand und derzeit heimatlos ist. Diese Edelstahlplastik des 2013 verstorbenen Künstlers stammt aus dem Jahr 1995 und spielt mit dem Thema Wasser und Wellen. 

Statt der Keramiken vom Staudenhof könnte Roehls "Spielbrunnen" vor dem blu einen Platz finden.
Statt der Keramiken vom Staudenhof könnte Roehls "Spielbrunnen" vor dem blu einen Platz finden.

© Fotocollage: promo

Auch die Geschäftsführung der Potsdamer Bäderbetriebe bevorzugt laut Vorlage des Beirats thematisch und künstlerisch den „Spielbrunnen“ und plant, Sitzgelegenheiten rund um den Brunnen aufzustellen.

Neuer Lustgarten schien ungeeignet

Die Wiese vor der Landesinvestitionsbank (ILB) konnte vom Beirat aufgrund der Baustellensituation kaum beurteilt werden. Aber auch dort sei das Vandalismusrisiko sehr hoch. Den Neuen Lustgarten hält der Beirat für ungeeignet, „da es sich um ein zu großes Areal handelt und durch stattfindende Feste und Veranstaltungen nicht als sicher erscheint“.

Ausschussvorsitzende Karin Schröter (Die Linke) bemängelte bei der Vorzugsvariante die fehlende Nähe zum Ursprungsort. Kulturbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) hielt dagegen: „Wir sollten jetzt endlich Verbindlichkeit schaffen.“ Und so votierte die Mehrheit der Ausschussmitglieder für den Neuen Friedhof. 

Die Skulptur "Die Sitzende" des Künstlers Jürgen von Woyski am ehemaligen Staudenhof Potsdam. 
Die Skulptur "Die Sitzende" des Künstlers Jürgen von Woyski am ehemaligen Staudenhof Potsdam. 

© Johanna Bergmann

Das „Sitzende Mädchen“ könnte also im Sternengarten auf die Kindergräber schauen, der Pflanzturm sich im „Garten der Erinnerung“ einbetten und die beiden „Stehenden unterm Baldachin“ auf dem Vorplatz zur Feierhalle die Besucher begrüßen. 

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