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Kultur: Paris, Buenos Aires, Potsdam Gitarrist Beleninov

im Palais Lichtenau

Klassische Gitarristen haben es nicht leicht. Anders als bei ihren Musikerkollegen der Streicher oder Bläserfraktion gibt es für sie keine Plätze im Orchester. Trotzdem ist Evgeny Beleninov bei der Gitarre geblieben. In diesem Jahr hat der 1985 geborene Musiker seine erste CD veröffentlicht. Deutschlandradio Kultur widmete dem jungen Gitarristen anlässlich dieser CD-Neuerscheinung eine eigene Sendung. Auf der Einspielung vereint Beleninov Gitarrenklassiker des 20. Jahrhunderts, aus Paris und Buenos Aires.

In den 20er-Jahren verbrachte der brasilianische Komponist Heitor Villa-Lobos einige Jahre in Paris, wo er den Meistergitarristen Andrés Segovia kennenlernte und ihm die Zwölf Etüden widmete. Heute gehören sie zum Pflichtrepertoire für jeden Gitarristen, Beleninov musste sie, wie er sagt, als Student spielen und brauchte lange Jahre, um ihre Reize als fulminante Konzertstücke zu erschließen. Auch für den argentinischen Komponisten Astor Piazzolla war die französische Metropole eine bedeutende Inspirationsquelle. Hier gab er dem Tango nuevo, der ihn berühmt machen sollte, den letzten Schliff. Piazzollas Klassiker, die Cuatro estaciones porteñas, die vier Jahreszeiten von Buenos Aires, spielt Evgeny Beleninov in einer Version für Gitarre solo.

Die Leidenschaft für die Gitarre entdeckte Beleninov mit acht Jahren in Moskau, als ihm seine Mutter eine Kassette mit Beatlesmusik, „Rubber Soul“, schenkte. Zufälligerweise gab es auch eine Gitarre zu Hause. Weil keiner darauf spielte, beschloss er, das dann zu übernehmen. Zwar hatte er sich das leichter vorgestellt, aber er verfolgte seinen Weg beharrlich, zuerst am Alfred-Schnittke- Institut in Moskau, dann an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. In Berlin lebt Beleninov auch heute. Babette Kaiserkern

Evgeny Beleninov spielt heute Abend um 20 Uhr im Palais Lichtenau. Der Eintritt kostet 20 Euro

Babette Kaiserkern

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