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Ziemlich beste Freunde. Philipp Mauritz (Philippe) und Frédéric Brossier (Driss)

© HL Böhme

Ostern in Potsdam: Vom Eise befreit: Kulturverlockungen zu Ostern

Wer über die Osterfeiertage in Potsdam ist, hat in Sachen Kultur die Qual der Wahl: Sich von Bach verzaubern lassen, dem „Mittelschichtblues“ frönen, nach Moskau entführt werden – oder doch lieber Frühlingsfarben tanken?

Exxential Bach in St. Nikolai

Mit einem ganzen Osterfestival wartet Potsdams Mitte auf: Zum dritten Mal initiiert die Brandenburgische Bach-Gesellschaft die Festtage mit einer vielfältigen Mischung an Kulturveranstaltungen. Beteiligt sind acht Institutionen rund um den Alten Markt. Das Barockensemble Exxential Bach mit Künstlern aus ganz Deutschland und zahlreichen europäischen Ländern führt am Karfreitag um 18 Uhr in der Nikolaikirche Potsdam Bachs Matthäus-Passion auf. Der Eintritt kostet zwischen 16 und 32 Euro.

Das gleiche Ensemble spielt am Ostermontag um 18 Uhr in der Nikolaikirche Potsdam unter Leitung von Björn O. Wiede Osterkantaten von Johann Sebastian Bach. Dabei kommt auch die Kantate 130 „Herr Gott, dich loben alle wir“ zur Aufführung, deren Autograf kürzlich durch die Staatsbibliothek zu Berlin erworben werden konnte. Aus diesem Anlass wird die Generaldirektorin der Staatsbibliothek, Barbara Schneider-Kempf, im Konzert die Geschichte der Bach-Autografe erläutern. Eintritt kostet 15 Euro.

Gunter Kennel wartet am Ostersonntag um 18 Uhr mit einem Orgelkonzert an der neuen großen Orgel der Nikolaikirche auf. Zu hören ist österliche Orgelmusik. Eintritt kostet 10 Euro. Für Schüler und Studenten ist der Eintritt frei. Ticket-Telefon für die Musiken an St. Nikolai: (030) 479 974 50. Weitere Informationen unter www.evkirchepotsdam.de.

Liebesgeflüster im Potsdam Museum

Ein weiterer Höhepunkt in Potsdams österlicher Mitte sind die inzwischen an allen großen Opernhäusern zu erlebende Sopranistin Mandy Fredrich und der international renommierte Liedbegleiter Eric Schneider. Sie sind mit dem Liederabend „Du wirst nicht weinen – Vom Beginn und Ende der Liebe“ am Ostersamstag um 19 Uhr im Potsdam Museum, Am Alten Markt 9, zu erleben. Die aus Belzig stammende Sängerin, die in Salzburg als „Königin der Nacht“ gefeiert wurde, präsentiert Lieder von Franz Schubert, Fauré, Satie sowie Richard Strauss. Der Eintritt kostet 15 Euro. Karten unter Tel.: (030) 479 974 25. Weitere Infos unter www.potsdam-museum.de.

Es bluest am Hans Otto Theater

Auch in der Schiffbauergasse gibt es Kulturangebote verschiedenen Zuschnitts. Das Hans Otto Theater wartet am Karfreitag um 19. 30 Uhr mit dem Klassiker „Nathan der Weise“ auf. In Lessings Drama setzt der weise Jude Nathan den Ansprüchen der verfeindeten Religionen ein humanistisches Menschenbild entgegen.

Ostersamstag und Ostersonntag ist jeweils um 19.30 Uhr die amerikanische Erfolgskomödie „Good People (Mittelschichtblues)“ von David Lindsay-Abaire zu sehen. Mit Witz und starken Figuren zielt sie mitten hinein in die aktuellen Diskussionen um Gewinner und Verlierer und soziale Gerechtigkeit. Karten für alle drei Vorstellungen kosten zwischen 13 und 33 Euro. Der Ostermontag hält ebenfalls eine Komödie bereit: „Ziemlich beste Freunde“: Das Stück nach dem französischen Kinoerfolg ist um 19.30 Uhr in der Reithalle zu sehen. Es erzählt, wie zwei vom Dasein beschädigte Menschen die Verhältnisse zum Tanzen bringen. Karten gibt es für 23 Euro.

Mit dem Theaterschiff nach Moskau

„Getanzt“ werden kann auch auf dem Theaterschiff (Schiffbauergasse 9 b): Dort gibt es am Ostersamstag um 19.30 Uhr ein Konzert der besonderen Art. Die beiden russischen Musiker Maxim Shagaev (Knopfakkordeon) und Andrej Ur (Violine) laden zu einer musikalischen Reise nach Moskau ein. Beginnend in Italien bei Antonio Vivaldi führt die Reise über Deutschland und Johann Sebastian Bach in die Weiten Osteuropas und Russlands. Dabei erklingen nicht nur Csárdás, Walzer und Tango, sondern auch viele russische und osteuropäische Kompositionen. Karten an der Abendkasse kosten 19 Euro.

Fruchtbares im Pomonatempel

Mit einem Spaziergang und Eiertrudeln lässt sich am Ostersonntag bestens der Besuch der Ausstellung „Schöpfung & Verlangen. Wie Pomona vom Reiz der Symbiose überzeugt wurde“ im Pomonatempel auf dem Pfingstberg verbinden. Bereits am Samstag um 14 Uhr gibt es dort die Vernissage von Katharina Leubner, begleitet von Joe Voss auf der Gitarre. Die Künstlerin zeigt farbenfrohe Malereien, die sie wie eine Bildergeschichte erzählt: Pomona hat sich der Natur verschrieben, sie lebt in ihrem Garten – einem Tempel der Fruchtbarkeit. Umgeben von Nutz- und Zierpflanzen und nicht nur in deren Pflege Erfüllung findend, genießt sie die Kontemplation, die ihr Garten bietet. Katharina Leubner lebt seit 2017 als freischaffende Künstlerin in Potsdam. Sie arbeitet vorrangig mit Öl auf Leinwand und lässt sich dabei von der Natur inspirieren.

Nordisches Schlitzohr im Nikolaisaal

Nur noch mit viel Glück sind Karten für den Nikolaisaal zu ergattern. Dort gastieren am Sonntag der bekannte Schauspieler Samuel Finzi und das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (Oder) mit „Peer Gynt“ – gelesen und musiziert.

Glühendes bei Mutter Fourage

Die Galerie Mutter Fourage vor der Haustür Potsdams zeigt ab Karfreitag die Ausstellung „Hanfried Wendland – Nature Vivante“ . Der 1940 geborene Künstler illustriert und veröffentlicht seit 1986 Künstlerbücher in seiner Edition Neue KleiderDrucke. In den letzten Jahren widmete er sich vornehmlich der großflächigen Malerei, die im Mittelpunkt der diesjährigen Ausstellung steht. Kernstück ist eine Serie von Bildern nach Motiven aus dem Potsdamer Neuen Garten. Es sind Landschaften von glühender, expressiver Farbigkeit. Der Eintritt zur Ausstellung in der Galerie Mutter Fourage, Chausseestraße 15 a, Berlin-Wannsee, ist frei. 

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Ostern in Potsdam: Ostergottesdienste, Gedenken und Osterfeuer 

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