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Kutur im Grünen. Potsdams Künstler liefern für den Open-Air-Sommer wie hier auf der Inselbühne das Programm. 

© Andreas Klaer

Open-Air-Kultur in Potsdam: Endlich wieder alles im grünen Bereich

Kino, Kunst, Bühne: Der Sommer ist da, und Potsdams Kultur hat viel vor. Quer durch die Genres – und open air.

Potsdam - Der zweite Sommer unter den Vorzeichen der Pandemie hat soeben begonnen – und kulturell einiges zu bieten. Ob Theater, Musik, Kunst oder Kino: Der Potsdamer Kultursommer ist inhaltlich breit gefächert. Musikfestspiele, Inselbühne, Poetenpack, Hans Otto Theater und Kinosommer des Waschhauses haben ja schon den Anfang gemacht – aber was erwartet kulturhungrige Potsdamer:innen noch?

Kunst am Oracle-Turm

Der Kultursommer beginnt symptomatisch: mit einer Leerstelle, die durch Kunst wiederbelebt wird. Im Oracle-Turm an der Schiffbauergasse, ehemals genutzt von der Softwarefirma gleichen Namens, spinnt die Potsdamer Künstlerin Jenny Alten ein künstlerisches Gewebe aus Farbe und Licht. Entstehen soll „eine neue Verflechtung der Menschen mit den Pflanzen“. Am 25. Juni um 20 Uhr wird die Lichtinstallation eröffnet. Sie soll den Sommer über täglich ab Einbruch der Dunkelheit leuchten.

Poetenpack und Sommerfrische

„Ab in die Sommerfrische!“ heißt das Stück nach Carlo Goldoni, mit dem das Poetenpack am 30. Juni um 19.30 Uhr die Saison im Heckentheater am Neuen Palais einläutet. Regie führt Kai O. Schubert. Bis Ende Juli folgen dann noch „Der eingebildete Kranke“, „Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie“ und „Das Spiel von Liebe und Zufall“.

Das Heckentheater im Park Sanssouci - hier bei einer Aufführung aus dem Jahr 2020.
Das Heckentheater im Park Sanssouci - hier bei einer Aufführung aus dem Jahr 2020.

© Sven Braun/dpa

Kino im Lottenhof

Seit 2016 gibt es in Potsdam-West Freiluftkino auf dem Lottenhof, ehemals Scholle 34. Das diesjährige Programm beginnt am 2. Juli um 21.30 Uhr mit dem vielleicht widersprüchlichsten Star des französischen Kinos: Isabelle Huppert ist „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ – eine Übersetzerin, die bei der Polizei arbeitet und zur Dealerin wird. Unter anderem noch im Programm: „Das geheime Leben der Bäume“ (9. Juli), „Kokon“ (16. Juli) und „Gundermann“ (3. September).

Theater „im grünen Bereich“

Das T-Werk beginnt seine Sommer-Initiative am 8. Juli: „Traumfänger“ heißt ein Open-Air-Programm für Kinder. Bis zum 10. August wird „Die Regentrude“ von Theater Nadi gezeigt – bei freiem Eintritt. „Im grünen Bereich“ heißt die kommunale Kampagne in der Schiffbauergasse, die das ermöglicht. Auch zu Gast: Theater Lakritz sowie das Figurentheater Ute Kahmann und die Maleta Company mit „Tunnel“, für Kinder ab vier.

Teatro dell’Arte auf der Inselbühne

Am 10. Juli um 19 Uhr feiert auf der neu eröffneten Inselbühne eine neu gegründete Theatergruppe ihren Einstand: TAP – Teatro dell’Arte Potsdam mit „Die Komödie von Casanova“. Erklärtes Ziel des deutsch-italienischen Ensembles ist es, die Kunstform der Commedia dell’Arte zu zelebrieren: Komik und Improvisation. Regie führt Gian Andrea Scarello.

Sehsüchte feiern Geburtstag

Potsdams studentisches Filmfestival Sehsüchte wird ein halbes Jahrhundert alt – und feiert ausnahmsweise im Sommer: Vom 21. bis 25. Juli. Die Jubiläumsausgabe des Festivals findet unter dem Motto „ignite“ wie bereits im Vorjahr online und offline – auf dem Babelsberger Campus und im Thalia-Kino – statt. Das Programm findet sich unter www.sehsuechte.de.

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Potsdamer Schirrhofnächte

Theaterbegeisterte können sich vom 22. Juli bis 10. August in die 8. Schirrhofnächte stürzen. Sieben Ensembles quer durch die Genres sind im Schirrhof zu Gast: Straßen- und Musiktheater, Neuer Zirkus, Schauspiel, Tanz. Den Anfang macht die Oxymoron Dance Company mit „Cosmic Tribe – Eine Spurensuche“, Ton & Kirschen zeigen „Die Legende vom heiligen Trinker“, das theater89 kommt mit „Tand, Tand ist das Gebild von Menschenhand“ zu Besuch und das Neue Globe Theater bietet gleich drei Produktionen: „Don Quijote“, „Indien - eine Schnitzeljagd durch die deutsche Provinz“ und „Die Streiche des Scapin“.

Eine Budenbühne auf Tour

In die Tradition fahrender Theaterleute begibt sich das ErzählWerk: Annette Paul hat eine Budenbühne entworfen, die rollend Spielstätten in den öffentlichen Raum zaubern will. In Fußgängerzonen, Schulhöfen, Gärten oder auf Wiesen wird hier erzählt, gespielt und musiziert. Los geht es am 14. August an der Bornstedter Sommerkneipe (Georg-Hermann-Allee 39b). Der Eintritt ist frei. Mit dabei sind etwa das ErzählWerk, die Musiker Hannes Kreuziger und Robert Bernier – weitere professionelle Künstler:innen sowie Orte mit Steckdose werden noch gesucht.

Annette Paul hat für den Sommer eine Budenbühne entworfen, um damit Kulturschaffende und ihre Kunst quer durch die Stadt zu bewegen.
Annette Paul hat für den Sommer eine Budenbühne entworfen, um damit Kulturschaffende und ihre Kunst quer durch die Stadt zu bewegen.

© Annette Paul

Unidram im Spätsommer

Die Corona-Pandemie würfelte einiges durcheinander, auch den Kalender des Festivals Unidram: Die 27. Ausgabe findet erstmals vom 31. August bis 5. September statt. 60 Künstler:innen aus zehn Ländern sind eingeladen. Gespielt wird im T-Werk, Schirrhof, Waschhaus, Fluxus-Museum, Hans Otto Theater, in der Waschhaus Arena, der fabrik und der Schinkelhalle. Es eröffnet die Gruppe Cie Claudio Stellatodas mit „Work“, einem Mix aus Performance, Neuem Zirkus – und viel Humor. Karten gibt es unter www.t-werk.de oder unter Tel. (0331) 73042626.

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