zum Hauptinhalt
Theater und Konzertsäle haben sich, wie hier das Hans Otto Theater, auf die Bedingungen in der Pandemie eingestellt.  

© Manfred Thomas

Offener Brief der Potsdamer Kulturakteure: "Es ist gelungen, sichere Räume zu schaffen"

Kunst- und Kulturschaffende aus Potsdam appellieren an die Politik, von weiteren Einschränkungen des kulturellen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie abzusehen. 

Potsdam - Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst und Kultur in Brandenburg fordern von der Politik, den Kulturbetrieb im Zuge neuer Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie nicht weiter einzuschränken. „Wir sind der Überzeugung, dass der Mensch Kultur und soziale Begegnung braucht“, heißt es in einem von acht Potsdamer Kulturinstitutionen unterzeichneten Offenen Brief.

„Wir wenden uns entschieden gegen alle, die die Pandemie verharmlosen oder politisch instrumentalisieren“, heißt es in dem Brief. Theater und Musikensembles, Museen und Festivals seien jedoch in den vergangenen Monaten auch in Brandenburg außerordentlich verantwortungsvoll mit der schwierigen Situation umgegangen und hätten gezeigt, dass sie alle Hygiene-Vorgaben penibel einhalten können. „Wir können mit gutem Gewissen sagen: Fast überall außerhalb der eigenen vier Wände ist es riskanter sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten, als in unseren Einrichtungen.“ Es sei kein einziger Fall bekannt, in dem eine Covid-19-Erkrankung auf den Besuch einer Kulturveranstaltung zurückzuführen sei. „Es ist in den letzten Wochen und Monaten im Wortsinne gelungen, sichere Räume zu schaffen.“

Zuschauerkapazitäten sollen ausgeschöpft werden können

Unter Einhaltung der Hygienestandards sollte jeder Veranstalter die zulässigen Zuschauerkapazitäten ausschöpfen dürfen, so die Unterzeichner. Das „starre Verordnen von 100 bis 150 Zuschauern für jedes Haus“ müsse zu Gunsten individueller Lösungen aufgehoben werden, so die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner. Ab einem Inzidenzwert von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner ist dies der aktuellen Eindämmungsverordnung zufolge so vorgesehen. Potsdam liegt bei 49,9 (Stand 27.10.).

Zu den Unterzeichnern gehören Bettina Jahnke und Petra Kicherer vom Hans Otto Theater, Alexander Hollensteiner von der Kammerakademie Potsdam sowie Heike Bohmann und Michael Dühn vom Nikolaisaal Potsdam. Weiterhin unterzeichnet haben Achim Trautvetter vom Freiland, Werner Ruhnke vom Kunsthaus sanstitre, Jens-Uwe Sprengel vom T-Werk, Sabine Chwalisz und Sven Till von der fabrik sowie Mathias Paselk vom Waschhaus.

Die Kulturschaffenden fordern die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer auf, „auf Maßnahmen zu verzichten, die dazu führen würden, Kulturveranstaltungen weiter zu erschweren bzw. faktisch unmöglich zu machen“. Ein Lockdown schütze nicht vor Corona, „sondern treibt die Menschen zu Begegnungen in privaten, riskanteren Räumen. Das dürfen wir nicht zulassen.“

Lena Schneider

Zur Startseite