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Potsdams neuestes Museum kommt: Das Kunsthaus "Das Minsk" am Brauhausberg eröffnet am 24. September 2022.

© Ladislav Zajac

Neues Museum am Brauhausberg: Kunsthaus "Das Minsk" eröffnet im September

Im einstigen Potsdamer Terrassenrestaurant Minsk soll künftig DDR-Kunst auf zeitgenössische Positionen treffen. Nun wurde der Eröffnungstermin bekannt.

Potsdam - Potsdams neuestes Museum hat jetzt einen Eröffnungstermin: Das Museum Minsk öffnet am 24. September seine Türen, wie die Hasso Plattner Foundation mitteilte. Die Eröffnung war zunächst für das Frühjahr 2022 geplant, musste aufgrund pandemiebedingter Bauverzögerungen und Lieferschwierigkeiten jedoch verschoben werden. Wie bereits angekündigt werden hier zunächst zwei Ausstellungen gezeigt, die sich in programmatischer Weise auf einander beziehen sollen: „Wolfgang Mattheuer: Der Nachbar, der will fliegen“ und „Stan Douglas: Potsdamer Schrebergärten“. 

Das jüngste Projekt der Hasso Plattner Foundation

Künftig sollen im Museum Minsk Positionen der DDR-Kunst, ausgehend von Werken aus der Sammlung des milliardenschweren Unternehmers Hasso Plattner mit zeitgenössischer Kunst verbunden werden. Die Leiterin des Kunsthauses ist Paola Malavassi. Das Museum ist das jüngste Projekt der Hasso Plattner Foundation, die auch hinter dem Museum Barberini am Alten Markt steht. Das ehemalige Terrassenrestaurant „Minsk“, erbaut in den 1970er-Jahren im modernistischen Stil der DDR, soll so zu einem Ort für Begegnungen zwischen moderner und zeitgenössischer Kunst werden. 

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Die beiden Eröffnungsausstellungen im neuen Museum Minsk werden bis zum 15. Januar 2023 zu sehen sein. Beide Künstler sind mit Werken in der Sammlung Hasso Plattner vertreten und beschäftigen sich mit dem Thema der Landschaft, das auch in Plattners anderem Sammlungsschwerpunkt, dem Impressionismus, eine zentrale Rolle spielt. Die Schau zu Wolfgang Mattheuer (1927-2004) soll Werke von 1960 bis 2000 versammeln. Der kanadische Fotograf und Filmemacher Stan Douglas (Jahrgang 1960) dokumentierte die Stadt Potsdam unmittelbar nach der Wende: Er fotografierte die Potsdamer Schrebergärten im Rahmen Anfang der 1990er-Jahre. Für seinen ebenfalls in der Ausstellung gezeigten Film „Der Sandmann“ (1995) baute und filmte er zwei Schrebergärten in den ehemaligen DEFA-Studios in Babelsberg.

Im Herbst eine Retrospektive zu Ruth Wolf-Rehfeldt

Im Herbst 2022 soll dann am Treppenaufgang des Minsk ein Werk von Ruth Wolf-Rehfeldt installiert werden: "Cagy Being (Käfigwesen) 3". Die großflächige Wandarbeit zeigt fünf Kinder in geometrisch abstrakter Form und war 1989 für eine Kindertagesstätte geplant worden, so die Stiftung - nach dem Fall der Mauer sei sie aber nicht mehr realisiert worden. Dreißig Jahre später soll die Arbeit nun erstmalig zu sehen sein. 

Die Installation ist zugleich als Ankündigung einer umfangeichen Retrospektive von Ruth Wolf-Rehfeldt zu verstehen:  Diese ist für Anfang 2023 im Minsk geplant. Wolf-Rehfeldt, 1932 in Wurzen geboren, gilt als Pionierin der "Mail Art" in der ehemaligen DDR, ihr Werk umfasst "Typewritings", Druckgrafiken, Collagen und Gemälde. Nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 hatte Wolf-Rehfeldt aufgehört künstlerisch zu arbeiten. In den letzten Jahren erlebte ihr Werk jedoch eine Renaissance: Im November 2022 erhält sie Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin. 

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